Mountain View. Microsoft, Amazon und Google haben am Donnerstag ihre Quartalszahlen vorgelegt. Amazon veröffentlichte dabei erstmals Zahlen zu seinem Cloud-Service.

Das Werbe-Geschäft von Google wächst auch im Smartphone-Zeitalter. Die Haupteinnahmequelle brachte dem Internet-Konzern im ersten Quartal 16,5 Milliarden Dollar ein, das waren elf Prozent mehr als ein Jahr zuvor. "Wir sehen weiter großen Schwung im mobilen Werbe-Geschäft", sagte Google-Finanzchef Patrick Pichette nach Vorlage der Zahlen am späten Donnerstag.

Google verdient sein Geld hauptsächlich mit Anzeigen im Umfeld von Suchanfragen. Das Geschäft mit Online-Werbung folgt jedoch den Nutzern vom PC auf die Smartphone-Bildschirme. Die Tarife für Anzeigen auf mobilen Geräten sind dabei niedriger. Google konnte aber den Rückgang der durchschnittlichen Einnahmen pro Klick um sieben Prozent durch ein höheres Volumen ausgleichen.

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Facebook wird für Google zum ernstzunehmenden Rivalen

Doch auch die Konkurrenz legt auf diesem Gebiet kräftig zu. Vor allem Facebook, das erst am Mittwoch einen Umsatzsprung von 42 Prozent gemeldet hatte, ist ein unangenehmer Rivale.

Insgesamt blieben die Quartalszahlen bei Google bereits das sechste Mal in Folge unter den Markterwartungen. Dennoch stieg die Aktie nachbörslich um mehr als drei Prozent. In den vergangenen zwölf Monaten war die Kursentwicklung allerdings auch deutlich hinter der des Technologie-Index Nasdaq zurückgeblieben.

Amazon-Aktie legt trotz weiteren Verlusten zu

Besser lief es für den Online-Versandhändler Amazon. Die Aktie legte nachbörslich um fast sieben Prozent zu. Die Investoren wollten schon lange mehr Klarheit darüber, wie das kostspielige Cloud-Geschäft bei Amazon läuft. Der Umsatz des Bereichs schoss im ersten Quartal um fast die Hälfte auf 1,57 Milliarden Dollar hoch. Das Cloud-Geschäft verdient auch Geld, mit einem operativen Ergebnis von 265 Millionen Dollar. Auf der Infrastruktur von Amazon setzen unter anderem viele Startups auf.

Insgesamt arbeitete Amazon im Quartal aber wieder mit Verlust. Es gab ein Minus von 57 Millionen Dollar nach einem Gewinn von 108 Millionen Dollar vor einem Jahr. Der Umsatz wuchs um 15 Prozent auf 22,72 Milliarden Dollar, wie Amazon nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte. Beides war am Markt in einer ähnlichen Größenordnung erwartet worden.

Microsoft: Gewinn fällt, aber Erfolge beim Konzernumbau

Der US-Softwarekonzern Microsoft hat zum Jahresauftakt Abstriche beim Gewinn machen müssen. Im dritten Geschäftsquartal (bis Ende März) sank der Überschuss um zwölf Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum auf 4,99 Milliarden Dollar (4,61 Mrd Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Dennoch stieg der Umsatz um gut sechs Prozent auf 21,73 Milliarden Dollar.

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Die Ergebnisse litten erheblich unter dem starken Dollar, der die im Ausland erwirtschafteten Erträge nach Umrechnung in die US-Währung verringert. Außerdem wurde die Bilanz durch Integrationskosten für das von Nokia übernommene Mobilfunkgeschäft belastet. Insgesamt übertraf Microsoft mit den Zahlen aber die Erwartungen der Wall Street. Die Aktie stieg nachbörslich um etwa zwei Prozent.

Trotz des zuletzt gesunkenen Überschussses kommt Microsoft beim Umbau voran. Das von Vorstandschef Satya Nadella ausgegebene Motto "Mobile first, Cloud first" trägt Früchte. Beim Cloud-Computing für Unternehmen, bei dem Anwendungen in großen Rechenzentren ablaufen, wo auch die Daten zentral gespeichert werden, konnte der Konzern das Geschäftsvolumen abermals verdoppeln. (dpa)