Bochum. . Die Influenza-Krankheit breitet sich in diesem Jahr früher aus als. Bochumer Ärzte behandeln immer mehr Patienten. Eine Impfung ist noch möglich.
- Die Grippewelle ist schon im Dezember losgegangen und ist momentan auf dem Höhepunkt
- In Bochum sind Arztpraxen und Krankenhäuser voll
- Ärzte empfehlen, sich noch impfen zu lassen, weil die Ansteckungsgefahr zur Karnevalssaison hoch ist
Husten, Schnupfen, Fieber – die Grippesaison begann in diesem Jahr deutlich früher als sonst. Bundesweit wurden Ende Januar rund 10 000 Fälle gemeldet, hinzu kommt eine hohe Dunkelziffer. Das bekommen auch die Bochumer Ärzte zu spüren, die Praxen sind voll.
„Es gibt ein deutlich höheres Patientenaufkommen mit Influenza-Grippe als zur selben Zeit im Vorjahr“, erklärt Dr. Eckhard Kampe, Bezirksstellenleiter der kassenärztlichen Vereinigung. „Die Grippewelle ist schon im Dezember losgegangen und damit sehr früh. Die Tendenz ist momentan steigend. Gerade zur Karnevalssaison ist die Ansteckungsgefahr hoch.“
Besonders ältere Menschen betroffen
Dass sich die Grippewelle ungewöhnlich früh ausbreitet, merken auch die Krankenhäuser. „Wenn mehr Fälle kommen, müssen wir Patienten zusammenlegen“, so Dr. Santiago Ewig, Chefarzt in der Augusta-Klinik. Das Bergmannsheil bestätigt seit Anfang Januar ebenfalls eine stetige Zunahme von Patienten, die mit Grippe-Symptomen in die Notaufnahme kommen und bei denen anschließend eine Grippeinfektion nachgewiesen wird. Dabei handle es sich vermehrt um ältere Patienten.
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„Jedes Jahr gibt es neue Influenza-Viren. Der diesjährige Stamm sorgt besonders bei älteren Menschen für schwere Krankheitsverläufe“, erklärt Dr. Marianne Ehren, Oberärztin der Medizinischen Klinik I des Bergmannsheils.
Rascher Krankheitsbeginn
Zu den häufigsten Symptomen gehören Fieber, Unwohlsein und Husten. In seltenen Fällen können aber auch Übelkeit, Erbrechen und Durchfall Anzeichen für eine Influenza-Grippe sein. „Eines der häufigsten Symptome ist der rasche Krankheitsbeginn“, so Ehren. „Um neun Uhr morgens geht es einem noch gut, um zehn fühlt man sich schwach und um elf will man einfach nur noch ins Bett.“
Wer solche Anzeichen bei sich merkt, sollte zunächst den Hausarzt aufsuchen. Der entscheide dann, ob eine Behandlung im Krankenhaus notwendig ist. Die Behandlung erfolge dann meist über fünf Tage, isoliert in einem Einzelzimmer und mit einem Medikament, das die Erreger abschwächt. Doch wie kann man sich schützen? „Man sollte Menschenansammlungen möglichst meiden und sich häufig die Hände waschen. Gerade an Haltestangen am Bus oder am Einkaufswagen haften viele Viren. Eine Grippeschutz-Impfung kann auch jetzt noch sinnvoll sein“, empfiehlt Ehren. Auch Dr. Eckhard Kampe rät zur Vorsorge. „Wer dieses Jahr Karneval feiern will, sollte sich noch impfen lassen.“