Bochum. . Traurige Rückkehr nach den Ferien: Zweimal wurde die Bochumer Sonnenschule von randalierenden Einbrechern heimgesucht. Kinder sind verunsichert.

  • In der Nacht zum 4. und zum 5. Januar randalierten Unbekannte in der Schulbetreuung der Sonnenschule
  • Sie verteilten Essen, zerstörten Spielzeug, Möbel und Geschirr. Die dreisten Täter speisten in der Küche
  • Kinder reagieren teilweise verunsichert. Pädagogische Fachkräfte wollen Kinder unterstützen

Als das Telefon von Ute Böddinghaus am Morgen des 4. Januar klingelte, und ein Kollege sie darum bat, zur Sonnenschule zu kommen, konnte die Betreuungsleitung bei Ankunft ihren Augen kaum trauen: Herumgeworfenes Essen, kaputtes Spielzeug, versprühter Löschschaum.

„Ich war schockiert“, so die 53-Jährige. „Das Essen war aus den Gefrierschränken gerissen, aufgetaut und Flüssigkeiten verteilt“, beschreibt Böddinghaus das Bild, welches sich ihr nur durch einen Türspalt bot. „Noch durften wir den Raum nicht betreten, da die Polizei mit der Spurensicherung beschäftigt war“, sagt die pädagogische Fachkraft, die mit einem Team von rund acht Personen die Grundschüler der Sonnenschule nach Unterrichtsschluss und in den Ferien betreut. „Es hat nahe zu zwei Stunden gedauert, alles aufzuräumen“, so Böddinghaus weiter. Das Bild der sinnlosen Zerstörung sei noch übertroffen worden, als man feststellte, dass die Einbrecher sich Pizza zubereitet und Kaffee gekocht hatten. Am nächsten Morgen dann der Super-Gau: Böddinghaus Telefon klingelte erneut. „Ich dachte der Kollege will mich veräppeln“, erinnert sich die Pädagogin.

Kinder sind die Leidtragenden

In der Nacht zum 5. Januar kamen die Randalierer zurück – warfen mit Tellern herum und hinterließen wieder eine Spur der Verwüstung. „Besonders ärgerlich ist es, dass wir Holzspielzeug im Wert von über 800 Euro, mit dem die Kinder gerne spielten, nun wegwerfen müssen“, sagt Böddinghaus. Auch Stühle müsse man entsorgen.

Im Innern der Sonnenschule herrscht nach einem der Einbrüche Durcheinander. Betreuungsleiterin Ute Böddinghaus ist vom Anblick schockiert.
Im Innern der Sonnenschule herrscht nach einem der Einbrüche Durcheinander. Betreuungsleiterin Ute Böddinghaus ist vom Anblick schockiert. © Gero Helm

Die Einbrüche in die Schulbetreuung sind nicht die Ersten: Bereits im Dezember vergangenen Jahres, verschafften sich mehrere Täter unerlaubt Zugang in die Räumlichkeiten der Schule. „Da wurde ich mitten in der Nacht angerufen“, erinnert sich Schulleiter Mario Zappalà. Unbekannte seien zunächst in die Turnhalle der Schule eingedrungen, um dann mithilfe von Holzkästen in die Toilettenräume einzusteigen. „Der Milchmann, der früh morgens liefert, konnte sie verscheuchen“, so Zappalà.

Ute Böddinghaus ärgert besonders, dass die Taten die Falschen treffen: „Wir haben den Kindern versucht Alles zu erklären, und gesagt, dass die Polizei da war. Manche Kinder sind dennoch verunsichert“. Einige wollten selbst Detektiv spielen, andere wiederum fragten ängstlich, ob auch bei ihnen zu Hause jemand durchs Fenster kommen könnte. „Zwar haben wir die Aufräumarbeit, die Leidtragenden sind aber die Kinder“.

>> Info: Jeden Tag ein warmes Mittagessen

  • Der Träger der Übermittag-Betreuung (Offener Ganztag) an der Grundschule Sonnenschule ist die Arbeiterwohlfahrt (Awo). Kinder erledigen hier ihre Hausaufgaben, spielen, basteln und verbringen einige Zeit ihrer Ferien dort.
  • Die Betreuungseinrichtung verfügt über eine eigene Küche, da die Kinder auch mit einem täglichen Mittagessen versorgt werden.