Bochum-Hofstede. . Die Stadt kaufte das ehemalige Bildungszentrum Handwerk in Hofstede. Seit 16 Jahren steht es leer. Das Gebäude gilt im Stadtteil als Schandfleck.
„Das ist ein Schandfleck für Hofstede“, empört sich der SPD-Ortsverein Hofstede, und meint das Gebäude Bildungszentrum Handwerk an der Poststraße. Seit die Kreishandwerkerschaft Bochum vor fast 16 Jahren von dort wegzog und an der Springorumallee die Akademie des Handwerks in Betrieb nahm, steht der Komplex leer.
Die Gebäude blieben seit Jahren sich selbst überlassen und der Zustand habe sich sichtlich verschlechtert. SPD-Ortsvereinsvorsitzender Lennart Schnell: „Da Bochum ernsthaft nach Flächen für Wohnungen und Gewerbe sucht, sollte das Gelände jetzt schnellstens einer neuen Nutzung zugeführt werden. Dem Ortsbild von Hofstede würde das gut tun.“ Die Kreishandwerkerschaft aber ist nicht der Verursacher. Sprecherin Britta Klein erklärt auf Anfrage: „Die Stadt Bochum hat 2001 unsere Gebäude gekauft.“ Es handelt sich um drei Häuser, Poststraße 74 bis 78.
SPD fordert neue Nutzung
„Es stimmt, wir haben das leergezogene Bildungszentrum Handwerk erworben mit dem Ziel, das Grundstück gewerblich zu entwickeln“, sagt Stadtsprecherin Barbara Gottschlich. Bis heute aber ist das nicht gelungen, und der Komplex verfällt.
Seither läuft die Vermarktung, wie Sven Frohwein von der Wirtschafts-Entwicklungsgesellschaft Bochum mbH, mitteilt. „Das Ensemble ist im Bebauungsplan als Gewerbefläche ausgewiesen. Das alte Ausbildungszentrum der Kreishandwerkerschaft steht leer und kann nur noch abgerissen werden. Für eine Sanierung müsste viel Geld in die Hand genommen werden, was potenzielle Investoren abschrecken würde.“
Geld für Abriss bereitstellen
Die Mittel für den Abriss will die Stadt über den Haushaltsplan 2017 bereitstellen, bevor der Komplex neu in die Vermarktung geht. Sven Frohwein: „Sollte sich allerdings bis dahin ein Investor finden, der das Schulungszentrum doch weiternutzen möchte, wäre das auch denkbar.“
Die Halle des Komplexes wiederum nutzen die Zentralen Dienste als Lager. Es handelt sich etwa um Ersatzmöbel, Stühle und Tischgestelle für die Rathaus-Büros, die die Stadt überwiegend in ihrer eigenen Schreinerei, die in Wattenscheid sitzt, anfertigt.
Vermietetes Haus als Hemmschuh
Der größte Hemmschuh für eine Vermarktung aber ist die Adresse Poststraße 74. Hierbei handelt es sich um vermietetes Wohnhaus. Es steht zu nah an den angrenzenden Grundstücken, die fürs Gewerbe in Frage kämen. Das schränkt mögliche gewerbliche Nutzungen erheblich ein. Barbara Gottschlich: „So ist es nur möglich, nicht störende Unternehmen anzusiedeln. Das engt den Kreis möglicher Käufer ein.“