Querenburg. Es wissen nur die wenigsten, aber: Es gibt ein zweites Uni-Center. Es bietet fast genau so viel Platz und ist leicht zugänglich übers Treppenhaus des Bürgerbüros. Bloß – es ist menschenleer. Die zweite Ebene des Uni-Centers ist wie eine Geisterstadt: leere Ladenparzellen reihen sich aneinander, kaum ein Mensch ist hier zu sehen. Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf (SPD) ist empört: „Es ist schwer begreifbar, warum dieses Potenzial nicht genutzt wird.“ Zumal der Rest des Uni-Centers alles andere als in bestem Zustand ist. Doch der Eigentümer Grand City Property (GCP) weigert sich, mit Stadt und Bezirksverwaltung zu sprechen.
Es wissen nur die wenigsten, aber: Es gibt ein zweites Uni-Center. Es bietet fast genau so viel Platz und ist leicht zugänglich übers Treppenhaus des Bürgerbüros. Bloß – es ist menschenleer. Die zweite Ebene des Uni-Centers ist wie eine Geisterstadt: leere Ladenparzellen reihen sich aneinander, kaum ein Mensch ist hier zu sehen. Bezirksbürgermeister Helmut Breitkopf (SPD) ist empört: „Es ist schwer begreifbar, warum dieses Potenzial nicht genutzt wird.“ Zumal der Rest des Uni-Centers alles andere als in bestem Zustand ist. Doch der Eigentümer Grand City Property (GCP) weigert sich, mit Stadt und Bezirksverwaltung zu sprechen.
Doch noch einmal von vorne: Anfang des Jahres wechselte das Uni-Center mit all seinen Geschäften und Wohnungen den Besitzer. Im Grundbuch steht zwar nach wie vor der alte Eigentümer, die Luxemburger Firma Dakota Investments – die allerdings gehört GCP. Die Firma verwaltet zudem die Immobilien und hat sich bei einer Versammlung der Mieter auch als Eigentümer vorgestellt.
Breitkopf erfuhr zufällig von dem Treffen – der Stadt sagte GCP nichts. „Der Eigentümer ist nicht bereit, mit uns zu sprechen“, sagt Stadtbaurat Markus Bradtke. Viele hätten es schon versucht, allen voran Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD). Fragen der Weiterentwicklung des Centers stellen sich daher bis auf Weiteres nicht: „Einfach weil wir niemanden haben, mit dem wir das bereden könnten.“
Wie man das Uni-Center weiterentwickeln könnte weiß Helmut Breitkopf aber ganz genau – und es sind auch keine hochfliegenden Pläne: „Wenn das Uni-Center attraktiv bleiben soll, muss man zum Beispiel am Parkhaus was machen“, sagt er. Das ist nach wie vor schlecht beleuchtet und größtenteils dreckig. In einigen Unterführungen ist die Decke stark beschädigt, im Treppenhaus eines Mietshauses blättert der Putz von den Wänden und gibt den Blick auf grünen Schimmel frei. Das Treppenhaus im Bürgerbüro hat ein undichtes Dach und die Fußleisten an den Türen vieler Geschäfte rosten. „Das sind bauliche Mängel, die eigentlich nicht seien dürfen“, sagt Breitkopf.
Kioskbetreiber Levent Gündüz sieht das ähnlich: „Die Läden hier sind in schlechtem Zustand, es wird nichts gemacht.“ Zudem seien die Mieten, zumindest gemessen am Zustand der Gebäude, schlicht zu hoch. Was er sich aber am meisten fürs Uni-Center wünscht: „Es fehlen normale Läden wie eine Wäscherei oder ein Blumenladen.“
Gerade weil das Uni-Center, nicht nur für die über 40 000 Studierenden von Ruhr-Universität und Hochschule, sondern auch für Anwohner ein zentraler Anlaufpunkt ist: Hier kauft man ein, geht essen oder in die Kneipe. „Früher gab es hier viel mehr“, erinnert Breitkopf. Zum Beispiel das Kino „Cinema“. Den Kinosaal gibt’s auch heute noch. Nur nutzt ihn niemand. Breitkopf ist unzufrieden, klar. Ihm geht es aber auch nicht darum, nur zu meckern. „Einiges hat sich ja schon getan“, sagt er. Die Türen der Aufzüge wurden zum Beispiel neu gestrichen, auch andere kleinere Mängel behoben. „Aber wenn das Uni-Center attraktiver werden soll, muss man noch vieles machen.“ Und zwar, bevor irgendetwas geschehen kann: mit dem Eigentümer reden. Das war bislang nicht möglich.
Der Eigentümer sieht das anders und lässt mitteilen: „GCP ist grundsätzlich interessiert an Austausch, Dialog und Kooperation mit der Stadt Bochum.“ Eine Gesprächsanfrage seitens der Stadt, so heißt es, habe man aber nicht erhalten. Man werde aber gerne künftig an „Meetings teilnehmen, die auf Kooperation und die generelle Entwicklung der Objekte und Nachbarschaft abzielen“.