Bochum. . Festausschuss bemühte sich vergeblich um eine Nachfolge für das Dreigestirn. Nun muss der Karneval in Bochum erneut auf Regenten verzichten. Start am Elften im Elften in Dahlhausen
- Festausschuss bemühte sich vergeblich um eine Nachfolge für das Dreigestirn
- Karnevalisten in Bochum waren bereits in der Session 2014/15 ohne Regenten
- Das diesjährige Motto: „Wir haben das Prinzenpaar am Hals.“
De Prinz kütt – aber nicht in Bochum: Die Narren müssen in der am morgigen Freitag beginnenden Session ohne jecke Oberhäupter auskommen. Das Dreigestirn hatte bereits am Aschermittwoch abgedankt. „Trotz intensiver Suche war es seither nicht möglich, ein Prinzenpaar oder auch nur einen Prinzen zu mobilisieren“, erklärt Bernd Lohof, Präsident des Festausschusses Bochumer Karneval.
Die Flaute kommt zur Unzeit. Mit zwei Dreigestirnen aus den Reihen der Zwerge von Christ König und der Kolpingsfamilie Linden war es seit 2010 gelungen, den Bochumer Karneval zu beleben. In der Session 2014/15 blieb der Thron zwar verwaist. In diesem Jahr jedoch sorgte das revierweit erste weibliche Dreigestirn landesweit für Furore. Umso mehr bedauerte der Festausschuss, dass Elke I., Manuela I. und Petra I. frühzeitig ankündigten, nicht für eine zweite Amtszeit anzutreten.
Jecken zeigen Sinn für Humor
„Doch davon lassen wir uns nicht nachhaltig beeindrucken“, sagt Bernd Lohof – und begegnet der närrischen Regierungskrise mit Humor. Im neuen Orden ist ein Prinzenpaar eingearbeitet. Das doppeldeutige Motto für die Session lautet dementsprechend: „Wir haben das Prinzenpaar am Hals.“ Wohl dem, der über sich selbst lachen kann.
Gelacht werden soll auch bei der Eröffnung der Session pünktlich am Elften im Elften im Narrenstübchen der Ruhrlandbühne. An der Ruhrmühle in Dahlhausen beginnt um 19.33 Uhr bei freiem Eintritt ein 150-Minuten-Programm mit den Aktiven der Bochumer Karnevalsvereine, u.a. der Stadtgarde, Lang & Kurz und Fiete & Lukas. Es gibt zwei feierliche Momente: Das Dreigestirn der Session 2015/16 wird verabschiedet. Und: Bürgermeisterin Erika Stahl und SPD-Bundestagsabgeordneter Axel Schäfer werden wegen ihrer Verdienste um den Bochumer Karneval zu Ehrensenatoren ernannt.
Großveranstaltung wäre zu teuer
Verzichten müssen die Jecken auch in dieser Session auf eine Großveranstaltung wie zuletzt 2014 im Ruhrcongress. „Ein verfügbarer Saal war nicht zu finden. Entweder wären die Fixkosten weitaus höher als unser Jahresbudget oder sämtliche Wochenenden zwischen Januar und Februar sind von einem Stahlproduzenten für seine mögliche Aktionärsversammlung geblockt“, schildert Bernd Lohof und bemängelt: „Geeignete Alternativen stehen in Bochum für die gemeinnützigen Vereine nicht zur Verfügung.“
Keine Raumprobleme haben die Zwerge von Christ König. Mitglieder und Ehrengäste feiern am Samstag, 12. November, im Pater-Romanus-Stift am Steinring nicht nur den Sessionsbeginn, sondern auch das 30-jährige Bestehen eines der rührigsten Bochumer Karnevalsvereine. Royales Motto des Jubiläums: „Zwerge – very (b)/kritisch.“