Bochum/Mitte. . Abschlussfest der Interkulturellen Woche. Mit 40 Veranstaltungen macht die Stadt mobil gegen rechtes Gedankengut. Großer Anklang erfreut Organistoren.
Bunter Trubel auf dem sonst so ruhigen Vorplatz des BVZ erfüllte den Gustav-Heinemann-Platz mit Leben: Zahlreiche Vereine und Initiativen präsentierten sich noch einmal auf dem Abschlussfest der Interkulturellen Woche, die in Bochum bereits zum sechsten Mal stattfand. Unter dem Motto „Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt“ warben mehr als 40 Veranstaltungen im gesamten Stadtgebiet für kulturelle Vielfalt und sollten helfen, rechtem Gedankengut vorzubeugen. „Die Interkulturelle Woche ist fantastisch verlaufen, viele Veranstaltungen waren überraschend gut besucht“, bilanziert Susanne Köllner, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums Bochum, das 2013 den Betrieb aufgenommen hat.
„2014 sah unser Programm noch etwas mager aus“, sagt Köllner. Letztes Jahr kamen zahlreiche Vereine zusammen, um das zu ändern. Und diese positive Entwicklung demonstrierten die Teilnehmer beim Abschlussfest eindrucksvoll.
Vielfältiges Programm
Der Verein Vifi etwa beeindruckte mit farbenprächtigen vietnamesischen Kostümen und fließenden Tanzbewegungen. Wie mitreißend Trommelmusik sein kann, bewies der afrikanische Verein Bosangani. Die AG Bochumer Moscheen lud Besucher zum Dialog ein und lockte mit Gegrilltem. Auch andere Initiativen wie die Kinderabteilung der Stadtbücherei, Ifak, Plan B und der Stadtsportbund präsentierten sich mit Ständen.
Vielfältig wie das Abendprogramm waren die Veranstaltungen in der vergangenen Woche: Konzerte, Infoabende, Sportaktionen und Filmvorführungen boten eine große Vielfalt. Particia Löffler, Mitglied im Verein Ronahi, einer Migrantinnen-Selbstorganisation, sagt sichtlich amüsiert: „Wir haben während der Woche den Kinderfilm ,Vorstadtkrokodile’ gezeigt. Da kamen viele Flüchtlingskinder, die vorher noch nie im Kino waren. Jetzt wollen sie Kino jeden Tag.“
Integration vorantreiben
Das Motto der Interkulturellen Woche will rassistischen Argumenten den Boden entziehen. „Bochum ist vielfältig. Wir wollen Kräfte mit einer anderen Meinung an den Rand drängen und darstellen, wie sehr eine Stadt von Vielfalt profitiert“, sagt Susanne Köllner. Sie ist stolz auf die Bürgerinnen und Bürger der Stadt. „Am 1. Mai hat man das sehr gut gesehen: Bochum steht auf gegen rechts.“
Köllner will mit ihrem Amt die Integration von Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund vorantreiben. So, wie das Gleichstellungsamt bei Vorstellungsgesprächen für Stellen im öffentlichen Dienst dabei ist, möchte sie dafür kämpfen, dass das Kommunale Integrationszentrum ein Mitspracherecht bekommt. „Frauen mit Kopftuch sind dann nicht nur im Reinigungsdienst tätig, sondern auch in der Verwaltung.“