Stiepel. . Bauarbeiten verzögern sich um rund ein halbes Jahr. Die nervigen Rückstaus sollen indes bald beendet sein, wenn wieder zwei Spuren befahrbar sind.
Die Großbaustelle auf der Kosterstraße zwischen Stiepel und Hattingen bleibt den Anwohnern und Autofahrern noch eine Weile erhalten: Statt wie zuletzt angekündigt in diesem Herbst, sollen die umfangreichen Bauarbeiten voraussichtlich erst im Frühjahr 2017 beendet sein, berichtet Melanie Nölke von Straßen-NRW.
Eine gute Nachricht für alle Verkehrsteilnehmer hat sie indes auch: Bis Ende des Jahres soll die Kosterstraße wieder zweispurig befahrbar sein. Die Baustellenampel, die den Verkehr derzeit einspurig regelt und immer wieder für längere Rückstaus sorgt, soll spätestens im Dezember abgeschaltet werden. „Bis dahin muss allerdings erst der Steilwall fertig gestellt sein, der am oberen Teil der Kosterstraße entsteht“, sagt Nölke. Dies sei nur mit einem schweren Kran möglich. „Die Arbeiten können noch ein paar Wochen dauern.“
Der Steilwall, der eine Höhe von etwa fünf Metern hat und 450 Meter lang sein wird, trennt die Häuser entlang der oberen Kosterstraße von der neuen, dreispurigen Fahrbahn und soll vor allem dem Lärmschutz dienen. Die neue Straße wird etwas tiefer gebaut, so dass die Hausbewohner auf einen etwa 2,80 Meter hohen Wall blicken. „Das wird dann bepflanzt und begrünt“, sagt Nölke.
Die Großbaustelle an der Kosterstraße verzögert sich seit Jahren. Vor allem die Insolvenz zweier Unternehmen, die für Teile der Gabionenwände und für den jetzt im Bau befindlichen Lärmschutzwall zuständig waren, warfen den Bauplan erheblich zurück. Das zunächst für Herbst 2015 angekündigte Bauende konnte nicht eingehalten werden, Straßen-NRW korrigierte es im Januar 2016 auf den Sommer, später auf den Herbst, jetzt weiter bis ins kommende Frühjahr.
Ausbaupläne gibt’ seit 50 Jahren
„Aber die Bauarbeiten laufen jetzt nach Plan“, betont Melanie Nölke. „Wir sind bloß nicht so schnell, wie wir das eigentlich sein wollten. Und niemand weiß, wie hart der nächste Winter wird.“ Die Planungen, die mit einer Baustelle dieser Größenordnung einher gehen, seien eben komplex.
Mittlerweile fertig gestellt sind die Gabionenwände am unteren Teil der Kosterstraße, die optisch mächtig was her machen. Etwa 6,50 Meter sind sie hoch und ziehen sich auf einer Länge von etwa 440 Meter die Straße Richtung Kosterbrücke hinunter.
Wenn die große Baustelle eines Tages tatsächlich beendet ist, dann fließt der Verkehr von der Kosterbrücke in Richtung Kloster zweispurig, während die Gegenrichtung weiter einspurig bleibt. „Das Gelände wird aufgeschüttet und die Fahrbahn anschließend asphaltiert“, sagt Melanie Nölke. Auch ein eigener Radweg entsteht: Wer also mit dem Fahrrad zur Ruhr hinab radeln möchte, dem steht dafür demnächst eine eigene Spur zur Verfügung.
Die Situation an der Baustellenampel stellt viele Autofahrer vor eine Geduldsprobe, obwohl größere Staus ausbleiben würden, beobachtet Straßen-NRW.
Die Pläne für den Ausbau der Kosterstraße bestehen seit mehr als einem halben Jahrhundert. Noch zur Ära der Henrichshütte bestanden Überlegungen, die enge Straße für den Schwerlastverkehr auszubauen.