Stiepel. . Ausbau hat sich mehr als ein Jahr verzögert. Besonders eine Firmeninsolvenz warf den Bauplan zurück. Milder Winter spielt Straßen-NRW in die Karten.

Dem milden Winter sei Dank: Das Ende der Großbaustelle auf der Kosterstraße rückt langsam in Sichtweite. „Wir konnten in den letzten Monaten gut durcharbeiten und hatten keine weiteren Unterbrechungen mehr zu beklagen“, sagt Frank Hausendorf von Straßen-NRW. Wenn weiter alles glatt laufe, könne die Baustelle im Frühsommer oder Sommer abgeschlossen sein.

Somit wäre der dreispurige Ausbau der wichtigen, weil direkten Verbindungsstraße zwischen Stiepel und Hattingen etwa ein Jahr später fertig als ursprünglich geplant. Das zuletzt anvisierte Bauende im Herbst 2015 hatte Straßen-NRW im vergangenen Sommer abblasen müssen, weil ein Unternehmen insolvent gegangen war, das Teile für zwei große Stützwände hätte liefern sollen. „Dieser Vorfall war für uns ärgerlich, aber nicht vorhersehbar“, sagt Hausendorf. „Doch Ersatz ist mittlerweile gefunden, die Arbeiten an den Wänden haben begonnen.“

Weil die in Insolvenz geratene Firma neben dem eigentlichen Bau auch die Planung des Projekts übernommen hatte, stand Straßen-NRW eine Weile mit leeren Händen da. „Die Entwürfe waren fertig, doch auf die Unterlagen konnten wir nicht zurückgreifen“, meint Hausendorf. So habe die Nachfolge-Firma mit ihren Planungen wieder bei Null anfangen müssen, was die Arbeiten weiter verzögert habe. „All dies hat uns bestimmt ein halbes Jahr gekostet.“

Gabionenwände sollen auch als Lärmschutz dienen

Die größten Hingucker entlang der neu gestalteten Kosterstraße sind die mächtigen, etwa 6,50 Meter hohen Gabionenwände, die sich auf einer Länge von 440 Metern den Weg hinauf ziehen. Diese sollen als Stützwände sowie als Lärmschutz für die Häuser oberhalb des Hanges dienen und sollen fachmännisch bepflanzt werden. Auch ins Tal hinab entsteht eine ähnliche Wand.

Am Ende aller Bauarbeiten fließt der Verkehr von der Kosterbrücke in Richtung Kloster zweispurig, während die Gegenrichtung weiter einspurig bleibt. „Das Gelände wird aufgeschüttet und die Fahrbahn anschließend asphaltiert“, sagt Frank Hausendorf.

Eigener Radweg wird gebaut

Auch ein eigener Radweg wird dann befahrbar sein: Wer also mit dem Fahrrad zur Ruhr hinab radeln möchte, dem steht dafür demnächst eine separate Spur zur Verfügung. Früher musste man dafür neben dem Pkw- und Lkw-Verkehr her fahren, was auf der ohnehin schon engen Kosterstraße nicht selten zu brenzligen Situationen führte.

Schon seit einer Weile sind Teile der Kosterstraße nur einspurig befahrbar. Eine Baustellenampel regelt den Verkehr. Größere Staus habe das aber nicht zur Folge: „Ich fahre dort selber fast jeden Morgen lang. Eigentlich geht das immer relativ zügig“, meint der Straßen-NRW-Sprecher.