Bochum. Die Mendritzki-Gruppe baut für die Stadt ein ehemaliges Thyssen-Krupp-Gebäude in Stahlhausen um. Dort entsteht der zentrale Betriebshof.
In Stahlhausen zentralisiert die Stadt künftig einen Großteil seines Technischen Betriebs. Sie wird 16.500 qm Büro- und Gewerbefläche auf einem ehemaligen Thyssen-Krupp-Gelände an der Oberen Stahlindustrie mieten und dort den zentralen Betriebshof errichten. Vermieter ist das in direkter Nachbarschaft gelegene Reinhold-Mendritzki-Kaltwalzwerk, das zur Mendritzki-Gruppe aus dem sauerländischen Plettenberg gehört.
Bis Anfang 2018 werde, so Mendritzki-Finanzvorstand Bernd Brinkmann, „ein kleiner zweistelliger Millionenbetrag“ in den Umbau investiert. So müsse das Dach saniert, Gebäude für Sozialräume im Hallentrakt eingezogen und Fenster ausgetauscht werden. „Die Fassade dieses schönen Industriebaus soll erhalten bleiben“, so Brinkmann. Architekt Dirk Meyen von der Planungsgruppe Drahtler aus Dortmund spricht von einer „guten Gebäudesubstanz“.
Einsparungen von etwa einer Millionen Euro
Jährlich etwa eine Millionen Euro an Personal- und Sachkosten werde die Stadt durch die Zentralisierung des Technischen Betriebs sparen, so der stellvertretende Leiter Achim Paas. Die Mitarbeiterzahl soll durch entstehende Synergieeffekte sinken – mittelfristig um 50 Personen. „Betriebsbedingte Kündigungen wird es aber nicht geben“, versichert Stadtbaurat Markus Bradtke. Momentan sind 600 Mitarbeiter beim Technischen Betrieb beschäftigt, 120 davon gehören zum Bereich Friedhofswesen, dessen künftiger Betriebshof am Freigrafendamm errichtet wird.
Der Mietvertrag in Stahlhausen wird für 20 Jahre abgeschlossen – mit einer Option zur Verlängerung, die Jahresmiete beläuft sich auf 1,2 Millionen Euro. „Für uns ist das sehr vorteilhaft“, sagt Stadtbaurat Markus Bradtke. Einen zentralen Betriebshof selbst zu errichten, wäre deutlich teurer geworden; u.a. weil erst ein passendes Grundstück hätte erworben werden müssen.
Vor einem Jahr hatte der Rat der Stadt sich für ein „Mietmodell“ entschieden und eine entsprechende europaweite Ausschreibung veröffentlicht. Es hatte mehrere Interessenten gegeben. Angebote gab es am Ende nur zwei. Eines schied aus, so Bradtke, weil darin die vorgegebenen Mietvertragsbedingungen nicht eingehalten wurden. Das Angebot der Mendritzki-Gruppe erfülle alle Anforderungen.