Bochum. Bernd Lückert war 1987 dabei, als die Freiwillige Feuerwehr nach Sheffield fuhr. Seit 2008 fahren er und Udo Zyber mit ihren Frauen nach England.

  • Städtepartnerschaft zwischen Bochum und Sheffield besteht seit 1950
  • Feuerwehrmänner aus Sheffield waren erstmals 1986 in Bochum
  • Inzwischen findet der Austausch nur noch auf privater Ebene statt

Bernd Lückert und Udo Zyber brauchen nicht lange, da tauschen sie schon die ersten Anekdoten aus. „Weißt Du noch?“, hebt Lückert an und Zyber nickt sofort. Seit 66 Jahren besteht zwischen Bochum und Sheffield eine Städtepartnerschaft. Den Verein die Freunde Sheffields gibt es seit 1990. Bereits vier Jahre länger pflegen Lückert und Zyber Kontakte in die Partnerstadt.

Geburtstagseinladung

„Unser Austausch hat schon ganz lange etwas familiäres“, sagt Lückert. „Seit acht Jahren fahren nur noch Udo und seine Frau und ich und meine Frau. In England gibt es auch nur noch zwei Pärchen, die wir und die uns besuchen. Da ist natürlich eine besondere Beziehung entstanden. Wir laden uns auch zu Geburtstagen ein.“

Lückert musste lachen, als es zuletzt hieß, die Städtepartnerschaft zwischen Bochum und Sheffield müsse aufgefrischt werden. Durch ihn und Zyber ist sie lebendig geblieben. Auch wenn er kleine Probleme hat, alle zehn Feuerwehrmänner zu benennen, die auf einem Bild aus dem Jahr 1987 zu sehen sind und die die ersten waren, die Sheffield besuchten. Ist aber auch schon etwas her. „Anlass war 1986, dass die Freiwillige Feuerwehr Bochum 125 Jahre alt wurde“, sagt Lückert. „Da wurden die Feuerwehren der Partnerstädte aus Sheffield und Oviedo eingeladen. Das war großer Bahnhof. Tana Schanzara trat auf, vor Wertheim gab es ein großes Feuerwerk und in der Ruhrlandhalle einen Festball.“

Jede Wache hat ihren eigenen Pub

Im Jahr drauf ging es für zwölf Freiwillige Feuerwehrmänner erstmals nach England. „Eine Woche waren wir da“, sagt Lückert, der zu dieser Zeit Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr war. „Zu Beginn des Austausches wurde die Fahrt auch noch von der Stadt bezuschusst. Im ersten Jahr waren wir in einem Studentenwohnheim untergebracht und haben uns die verschiedenen Wachen der Engländer angesehen. Jede Wache hat einen eigenen Pub. Da konnten die Feuerwehrmänner essen und trinken, da durften aber auch Privatleute rein. In dieser Woche und den Jahren danach haben wir in Sheffield durch die befreundeten Feuerwehrmänner natürlich Dinge erlebt und Orte kennengelernt, die man als normaler Besucher nicht kennenlernen würde.“

Noch privater wurde es zwei Jahre später. „Ab da sind die Frauen mitgefahren“, sagt Zyber. Da begann bereits die Phase, dass es familiärer wurde.“ Was nichts daran änderte, dass er weiterhin kein Englisch spricht. Das wiederum macht diesen regelmäßigen Austausch noch ungewöhnlicher. „Ich hatte in der Schule kein Englisch. Ich komme aber ganz gut klar. Ich verdurste und verhungere nicht.“