Bochum. . Seit sieben Jahren bringt die Reihe spannende elektronische Klänge in die Christuskirche – fernab der immer gleichen Techno-Takte in den Discos.
- Auftakt der neuen Konzertsaison mit der Elektropop-Band Coma und Produzent Numinos
- Kubus aus Stahl und Plastik gehört zu den Konzerten dazu
- Programm bis Mitte März steht bereits fest
Immer sonntags, immer anders, niemals Mainstream: Das ist das Konzept hinter der Konzertreihe „Urban Urtyp“, die seit sieben Jahren außergewöhnlichen Musikern, egal welchen Genres, eine Bühne in der Christuskirche bietet – ohne städtische Fördermittel, dafür mit Leidenschaft. Vorgestern startete die Urtyp-Saison: Zu hören und zu sehen waren Elektro-Produzent Numinos und die Elektropop-Band Coma.
Was genau Numinos tut, kann der Laie nur erraten: Seine Finger huschen über das Kaoss-Pad, ein Instrument für elektronische Musik, und flitzen dann weiter über zahlreiche Knöpfe, Regler und Schalter.
Das Ergebnis dieser rätselhaften Arbeit: wummernde Bässe, mal wohltuend warm und in einem entspannten Tempo, dann wieder hektisch und treibend – ein elektronisches, kaltes Surren.
Der Wechsel macht den Reiz aus und zeigt: Elektronische Musik kann mehr, viel mehr, als den immergleichen Takt des Techno aus den Hallen der Großraumdiscos.
Würfel aus Stahl und Plastik umschließt Künstler und Publikum
Zur Marke Urban Urtyp gehört der Kubus, den das Team zu jedem Konzert aufbaut. Der ist nicht nur schickes Accessoire, sondern unverzichtbarer Teil jedes Konzerts: Der Würfel aus Stahl und Plastik schließt Künstler und Publikum gleichermaßen ein, alles andere bleibt ausgeblendet. Der elegante psychologische Kniff sorgt dafür, dass der Zuschauer sich einzig und allein auf die Musik konzentriert.
Nach Numinos betreten Coma die Bühne: die Band des legendären Kölner Musik-Labels Kompakt mischen elektronische Klänge mit Drums, E-Bass mit Synthezisern und zitieren -- mit waberndem Talk-Box-Effekt auf der Stimme – eine fast vergessene Sound-Ästhetik.
Jeden Monat gibt’s ein Konzert
Das Doppel-Konzert am Sonntag war der Auftakt zur gerade angebrochenen Urtyp-Saison: Bis März gibt es nun jeden Monat ein Urban-Urtyp-Konzert, immer an einem Sonntag um 19 Uhr in der Christuskirche am Rathaus. Das nächste Mal (30. Oktober) spielen Tired Eyes Kingdom und MND TRCK aus Bochum: Erstere bieten einen spannenden Hybrid aus rockigen Klängen und Elektro, MND TRCK nehmen das Publikum mit auf eine Reise durch Soul, Funk, HipHop.
Weitere Highlights der Saison: Die dänische Indie-Band „Girls in Airports“ (4. Dezember) mit gefühlvollen, doch absolut kitschfreien Instrumental-Songs. Und eine wahre Perle des musikalischen Undergrounds: die Britin und Wahlberlinerin Emika, ausgerüstet mit Violine, einem Sammelsurium rätselhafter Klangmaschinen und unmessbar viel Talent. Ihr Konzert am 15. Januar wird ein Höhepunkt der diesjährigen Saison.
Die komplette Urban-Urtyp-Saison
30. Oktober: Tired Eyes Kingdom und MND TRCK aus Bochum. 13. November: Funk bis HipHop mit Grand Pianoramax. 4. Dezember: Die entspannten Dänen „Girls in Airports“. 15. Januar: Düsterer Sound von „Emika“. 5. Februar: Elektro trifft Akustik beim „Sonic Artlab“. 19. März: Theatermusiker Karsten Riedel. Alle Konzerte beginnen um 19 Uhr. Eintritt: 10 Euro