Bochum. Vier Konzerte präsentiert die Reihe „Urban Urtyp“ bis April 2013. Immer sonntags, immer 19 Uhr, immer 10 Euro. Ein bürgerschaftliches projekt mit Netzwerk-Charakter.

Die Konzertabende 24 bis 28 können die Macher der Konzertserie Urban Urtyp bereits verkünden und sind damit sehr zufrieden. Das „Spaßprojekt“ einer illustren Gruppe Bochumer Kulturschaffender folgt inzwischen fast schon der „Logik einer Saison“, so der Tenor der Macher. Für das Konzert „# 24“ konnte das von der Kritik hoch gelobte Trio Stabil Elite aus Düsseldorf gewonnen werden, das am Sonntag, 30. Dezember, in der Christuskirche auftritt. Wie immer um 19 Uhr und für nur 10 €.

Netzwerk-Charakter

Der harte Kern der Urban-Urtyp-Macher sind Dirk Link, Werber und Bier-Verleger, Christuskirchen-Pfarrer Thomas Wessel und Marketing-Experte Andreas Bentler. Ganz dicht um sie herum und ebenfalls hochverantwortlich sind seit Jahren verschiedene Bochumer Designer, Fotografen, Künstler, Musiker, Partyveranstalter in wechselnden Konstellationen tätig gewesen und noch tätig. Bürgerschaftliches Engagement verbindet sich beim Projekt mit dem Netzwerkgedanken. Verbindend wirkt dabei die Liebe zur (Live)Musik. Die Vorgabe, „urbane“ Musik zu präsentieren, verdichtet sich zumeist in offenen Formen von Jazz und Elektronik, doch auch Singer/Songwriter finden Platz. Ganz wörtlich „verdichtet“ wird das Konzerterlebnis durch den „Kubus“, einem künstlerischen Raum im Raum der Christuskirche.

Große Düsseldorfer Vergangenheit

Mit Stabil Elite gastieren am Sonntag Düsseldorfer Musiker, die in Stil und Auftritt eine gewisse Nähe zur glorreichen Musikgeschichte der Stadt am Rhein nahelegen. Kaum ein Artikel über sie kommt ohne den Vergleich aus zu Bands wie Neu, Kraftwerk oder Fehlfarben. Art-Wave und Krautrock und Neue Deutsche Welle, rheinische Machart. Die drei Mitzwanziger haben aber erst 2012 ihr Debüt „Douze Pouze“ veröffentlicht.

Schon am 13. Januar folgt „Pretty Mery K“, eine Band aus Berlin, Hamburg und Dresden, die geprägt ist von ihrer charismatischen Frontfrau Meryem, die immerhin bei der Jazzsängerin Celine Rudolph ausgebildet wurde.

Titanen aus Mülheim

Echte Titanen der hiesigen Musiklandschaft bringen am 10. Februar die Christuskirche zum Beben. Bohren & der Club of Gore sind wahres Antikarnevalsprogramm. Die Mülheimer sind schon seit Jahrzehnten mit ihrem Zeitlupen-Horrorfilm-Blues-Soundtrack zwischen Clubjazz, Doom-Metal und Ambient unterwegs und genießen echten Kultstatus. „Seit Heidegger denken alle, das Nichts nichtet. Bohren bohrt“, heißt es in der Konzert-Ankündigung.

Für den 7. April schließlich ist ein Konzert des Elektronik-Jazz-Kollektivs „Hidden Orchestra“ aus Edinburg annonciert. Die 2010 gegründete Gruppe trifft an diesem Abend auf Poppy Ackroyd, Komponistin und Violinistin aus London. Wenn diese Kombination mal nicht urban ist.