Bochum. Über die Risiken der Narkose informieren Fachärzte am Donnerstag, 8. September, beim WAZ-Nachtforum im Knappschaftskrankenhaus Langendreer.
- Knapp jeder zweite Patient hat bei einer Operation Angst vor der Narkose
- Über die Risiken der Betäubung informiert am 8. September das WAZ-Nachtforum
- Drei Fachärzte halten Vorträge im Knappschaftskrankenhaus Langendreer
An der ärztlichen Kunst zweifeln bei einer Operation nur wenige Patienten. Massiver ist eine andere Befürchtung: nicht wieder aufzuwachen oder schwere Schäden davonzutragen. 41 Prozent, so weist eine Studie aus, haben bei einem Eingriff Angst vor der Narkose. Zurecht? Welchen Gefahren setzt sich aus, wer unter Betäubung unters Messer muss? Antworten liefert am Donnerstag, 8. September, das WAZ-Nachtforum.
„Verwirrtes Erwachen – Schädigt Narkose das Gehirn?“, heißt es im Knappschaftskrankenhaus Langendreer. Oberärzte der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie beleuchten die bangen Fragen, die sich wohl jeder der jährlich zehn Millionen Patienten in Deutschland stellt, die unter Narkose operiert werden.
Dabei ist das Risiko gering. Statistisch, so heißt es, stirbt nur ein Narkose-Patient von
200 000. Das liegt vor allem daran, dass sich die moderne Anästhesie besser steuern lässt als früher. Dauer und Tiefe der Betäubung werden exakter abgestimmt. Die präzise Überwachung der Vitalfunktionen (Herz, Atmung) gewährleistet, dass bei Gefahr sofort gehandelt wird.
Störungen können Jahre bestehen
Gleichwohl drohen Einschränkungen – „vor allem älteren Patienten mit Begleiterkrankungen wie Arterienverkalkung, Durchblutungsstörungen oder Schlaganfall“, weiß der Leitende Oberarzt Dr. Lars Bergmann. Sie klagen nach einer Narkose häufiger unter Denk- und Gedächtnisstörungen. Die seien in der Regel vorübergehend, können aber für Monate, gar für Jahre bestehen bleiben.
Den Blick auf Anästhesie bei Kindern richtet Dr. Patrick Mölders. „Macht Narkose dumm?“, fragt der Klinik-Oberarzt und beruhigt sogleich viele Eltern: „Es gibt aktuell keinen wissenschaftlichen Beweis, dass Narkose im Säuglings- oder Kleinkindalter allein für spätere Gedächtnisstörungen ursächlich ist oder die Gehirnentwicklung beeinträchtigt.“
Sorge vor Langzeitfolgen
Anmeldungen ab sofort möglich
Beginn des Nachtforums in der Klinik-Cafeteria In der Schornau ist um 19 Uhr. Moderator ist WAZ-Redakteur Michael Weeke, der den Lesern ausreichend Gelegenheit gibt, ihre Fragen an die Fachärzte zu richten.
Zum Ausklang bei einem Imbiss und Getränken stehen die Mediziner für Gespräche bereit.
Die Teilnahme ist für unsere Leser wie immer kostenlos. Anmeldungen: 0201/804 80 58.
Dritter im Referenten-Bunde ist Dr. Matthias Unterberg. „Aus der Spur geraten – Wenn nach der Operation alles anders ist“, heißt sein Vortrag. Der Oberarzt greift die vielfach geäußerte Sorge vor Langzeitfolgen bei einer Narkose auf – u.a. einem „postoperativen Delir“, das mit Störungen von Bewusstsein, Wahrnehmung, Gedächtnis und Emotionalität einhergeht.
Dass es mitunter auch ohne Vollnarkose geht, wird Brigitte Ulbrich-Lubitz in einem Patientengespräch schildern. Die 69-Jährige, die sich mehreren Eingriffen unterziehen musste, berichtet über ihre Erfahrungen mit örtlicher Betäubung. „Das funktioniert bestens.“