Langendreer. . Nachbarn des Knappschaftskrankenhauses in Langendreer wissen nicht wohin mit ihren Autos. Die Gründe dafür sind vielfältig, eine Lösung ist nicht in Sicht.

Das Problem ist nicht neu, doch es ärgert die Betroffenen weiterhin ungemein. Zumal es allem Anschein nach immer schlimmer wird. Denn immer öfter erreichen die Redaktion Beschwerden aus der Nachbarschaft des Knappschaftskrankenhauses in Langendreer, die über die Parkplatznot in den Seitenstraßen berichten.

Wie unsere Leserin Claudia Hertzel. Sie wohnt seit 19 Jahren in der Bömmerstraße, also noch nicht einmal direkt am Krankenhaus. Dennoch weiß sie oft nicht, wo sie parken soll. Auch vor ihrer Haustür und in der ganzen Umgebung ist alles dicht. Besucher, sagt Hertzel, hätten erst recht kaum eine Chance, ein Plätzchen zu finden. Auch die Straßenreinigung habe seltenst die Gelegenheit, zu reinigen. „Dabei zahlen wir dafür.“

Angestellte parken außerhalb

Als Wurzel des Übels hat Claudia Hertzel nicht allein Patienten und Besucher des Krankenhauses ausgemacht, sondern auch dessen Mitarbeiter: Sie will beobachtet haben, dass „viele Angestellte nicht die kostenpflichtigen Krankenhaus-Parkplätze nutzen, sondern lieber im Umfeld parken“. Dass neben dem Knappschaftskrankenhaus jüngst ein Übergangsparkplatz für die durch den Bau des Tumorzentrums weggefallenen Stellplätze eröffnet wurde und mittelfristig ein Parkhaus geplant ist, macht Claudia Hertzel wenig Hoffnung: „So lange die Leute rundherum noch Parkplätze finden, werden sie nicht kostenpflichtig parken. Da kann man auch zehn Parkhäuser bauen.“

Deshalb plädiert Claudia Hertzel dafür, die Gegend rund um das Krankenhaus zur Anwohnerpark-Zone zu machen. „Das ist die einzige Lösung“, sagt Hertzel, die unsere Nachbarstadt Witten als Vorbild sieht: „In der City dort gibt es entweder Anwohnerpark-Zonen oder man muss einen Parkschein ziehen bzw. ins Parkhaus fahren – eine andere Möglichkeit gibt es nicht.“

Mit ihrem Anliegen wurde Claudia Hertzel auch schon in der Sprechstunde von Bezirksbürgermeisterin Andrea Busche (SPD) vorstellig – und stieß durchaus auf offene Ohren. In der Bezirksvertretung Ost wurde deshalb auch eine entsprechende Anfrage an die Verwaltung gestellt. „Die allerdings noch zu beantworten ist“, erklärt Stadtsprecherin Barbara Gottschlich.

302 Parkplätze für Krankenhausmitarbeiter

Den Mitarbeitern des Knappschaftskrankenhauses stehen 182 Parkplätze an der Straße in der Schornau zur Verfügung. Per Chip kann er genutzt werden. Für jedes Drauffahren wird 1 Euro berechnet.

Zudem gibt es 120 personenbezogene Parkplätze für Mitarbeiter (inklusive zwölf Garagen), verteilt auf dem Krankenhausgelände. Kosten: 18 Euro pro Monat. Der Betrag wird vom Gehalt abgezogen.

In der Verwaltung ist durchaus bekannt, dass das Bewohnerparken im Bereich des Knappschaftskrankenhauses schon sehr lange ein leidiges Thema ist. „Vor Jahren gab es eine Bürgerversammlung“, erinnert Barbara Gottschlich, „damals haben sich die Bürger mehrheitlich dagegen ausgesprochen, denn sie hätten auch Nachteile: sie müssten zum einen zahlen und zum anderen wäre diese Regelung auch schlecht für ihre eigenen Besucher.“ Vor acht Jahren, so Gottschlich, hätte die Verkehrsplanung festgestellt, dass die Situation lediglich in der Zeit von 10 bis 12 Uhr angespannt ist.

Einer möglichen Bewohnerparkregelung macht die Stadt wenig Hoffnung. Und wenn, dann sei sie auch nicht kurzfristig möglich. Barbara Gottschlich: „Das Anwohnerparken muss überwacht werden, dafür bräuchte die Stadt entsprechendes Personal. Außerdem benötige man eine aktuelle Verkehrsuntersuchung, um darüber zu entscheiden.“ Zu berücksichtigen seien die Parkinteressen aller. Weil derzeit am Krankenhaus gebaut wird, kann laut Stadt eine Verkehrsuntersuchung erst später erfolgen – wenn wieder ein geregelter Betrieb läuft.