Bochum. Die deutsche Welle schwappt über den Kemnader See – und beschert dem Festival einen neuen Rekord. 70.000 Karten wurden bisher im Vorverkauf abgesetzt.

  • Die Vorfreude steigt: Am kommenden Freitag beginnt die neunte Auflage des Zeltfestivals Ruhr
  • Bereits im Vorvekauf wurden 70 000 Karten abgesetzt: eine neue Rekordmarke
  • Zwölf WAZ-Leser haben gut lachen: Sie haben Startreffen und Freikarten gewonnen

Das Zeltfestival Ruhr (ZFR) am Kemnader See hat sich seit dem Stapellauf vor acht Jahren zum Erfolgsformat entwickelt. Am kommenden Freitag, 19. August, stechen die ZFR-Kapitäne Björn Gralla, Heri Reipöler und Lukas Rüger zum neunten Mal in See. Und wieder ist längst Land in Sicht. Im Vorverkauf wurden bisher 70.000 Konzertkarten abgesetzt: eine neue Rekordmarke.

„Als wir uns 2008 in das Abenteuer ZFR stürzten, haben wir natürlich gehofft, unsere Heimat um ein innovatives Festival zu bereichern“, blickt das ZFR-Triumvirat auf die Anfänge zurück. „Kaum zu glauben“ sei, dass die Idee so viele Freunde gefunden habe: In den nächsten Wochen wird Gast Nummer 1.000.000 in Heveney begrüßt.

Sponsoren begreifen sich als Partner

Doch so sehr die See-Männer der stete Zuwachs freut: Das Schneller-Höher-Weiter-Prinzip haben sie sich nie zu eigen gemacht. Vom „Sansibar-Effekt“ spricht das Trio, wenn es von der chilligen Atmosphäre in der Zeltstadt schwärmt. Gut essen und trinken, plauschen, shoppen: Da wird Kemnade zu Sylt. Die Zahlen gelten nicht als alleiniger Gradmesser. Wirklich wichtig sei, dass die Menschen ihren Aufenthalt auf dem
25.000-qm-Areal zelebrieren, sagt Lukas Rüger. Mit allen Sinnen. Quasi als Kurzurlaub.

Die Entspannung der Macher fußt auf zwei Pfeilern: Sparkasse und Stadtwerke. Seit dem Auftakt sind sie als „Premiumpartner“ die wichtigsten Geldgeber des Festivals. „Ohne sie“, bekräftigt Heri Reipöler, „würden hier die Lichter ausgehen.“ Es sei ein häufiger Irrglaube von Kritikern, dass sich das Festival nach der Anschubfinanzierung in den ersten Jahren inzwischen selbst tragen könne. „Dazu sind die Kosten für ein solches Projekt auf der grünen Wiese, ohne jede vorhandene Infrastruktur, zu immens.“ Ebenso denke zu kurz, wer meine, das ZFR-Trio mache sich stetig die Taschen voll. „Die Konzertpreise zum Beispiel bestimmen die Künstler selbst. Bei nicht wenigen Veranstaltungen bleibt nichts übrig.“

Derweil verteidigen Stadtwerke und Sparkasse ihr Engagement. Dabei handele es sich nicht um ein Sponsoring im klassischen Sinne, „sondern um Werbeverträge mit konkreten werblichen Gegenleistungen“, erklären die Stadtwerke, die die Kooperation soeben um zwei Jahre verlängert haben. Den Werbewert unterstreicht auch die Sparkasse: „Das Zeltfestival ist ein sehr erfolgreiches Beispiel für eine gelungene Partnerschaft. Es macht auf unser breit gefächertes Engagement und das umfangreiche Dienstleistungsangebot aufmerksam.“

Die Live-Events genießen ausgezeichneten Ruf

Über die Höhe der Zahlungen ist Vertraulichkeit vereinbart. Kein Geheimnis ist, dass sich der Preis für eine Tageskarte von drei auf vier Euro erhöht. Die Konzertgänger können’s verschmerzen: Sie zahlen keinen zusätzlichen Obolus. Anders als die jährlich rund 70.000 Besucher (das ist jeder zweite), die allein wegen des Kunsthandwerkermarktes und der Gastro-Meile ein Ticket lösen und die Top-Stars nur hören, ohne sie zu sehen.

Die Live-Events genießen einen ausgezeichneten Ruf. Längst sind die stimmungsvollen, oft schweißtreibenden Partys unter Planen weit über das Ruhrgebiet hinaus bekannt. Auch in der Pop- und Rockszene hat Kemnade einen guten Klang. Anders, weiß Programmmacher Björn Gralla, wäre es kaum denkbar, Topstars für das See-Festival zu gewinnen. Das 5000 Personen fassende Sparkassen-Zelt als größte der drei Spielstätten ist für diese Liga gemeinhin eine Nummer zu klein.

Anders als in den Vorjahren segelt das Zeltfestival diesmal vor allem auf der deutschen Welle. Mit den kanadischen Kultrockern Saga (mit Originalsänger Michael Sadler), dem US-Rapper G-Eazy und dem belgischen Singer-Songwriter Milow wartet das ZFR lediglich mit drei internationalen Stars auf. Ansonsten stehen zahlreiche der derzeit angesagtesten deutschen Künstler auf der Bühne. Das zeigt sich an den Vorverkaufszahlen für die insgesamt 42 Veranstaltungen: Für die beiden Gastspiele der Comedy-Königin Carolin Kebekus sind ebenso keine Tickets mehr erhältlich wie für Sarah Connor (mit ihrem großartigen Album „Muttersprache“), die Berliner Cowboys von The BossHoss, Joris, Mark Forster, Bosse und Wirtz. Für weitere große Namen wie Fettes Brot und Silbermond indes gibt es noch Karten – wobei Santiano als die „Giganten des Shanty-Rocks“ (O-Ton) bei den Eintrittspreisen mit 53 Euro ebenso weit vorne liegen wie in den Hitparaden.

500 Leser nahmen an Verlosung teil

Wie in den Vorjahren wird Klimaschutz groß geschrieben. Zum einen setzen die Veranstalter auf den öffentlichen Nahverkehr und das bewährte Mehrweg-System mit bepfandetem Geschirr und Besteck. Zum anderen beziehen sie von den Stadtwerken Bochum 100 Prozent Ökostrom aus Wasserkraft. Auch der Komfort der Besucher stehe stets neu im Blickpunkt, betonen die Organisatoren und erwähnen u.a. den hochwertigen WC-Bereich, zusätzliche beheizte Gastronomieflächen, die Schaffung weiterer Ausweichparkplätze in der Umgebung und eine verschließbare E-Bike-Garage.

Allemal lohnend ist der Zeltfestival-Besuch für zehn WAZ-Leserinnen und Leser. Sie haben beim Gewinnspiel unserer Zeitung, an dem sich fast 500 Musikfreunde mit Mails und Postkarten beteiligten, Star-Treffen und Freikarten gewonnen.

Groß sein dürfte die Freude bei Frank Strümpel und Brigitta Tosch. Sie sind am Montag, 22. August, nicht nur kostenlos dabei, wenn Daniel Wirtz (aktuelles Album: „Auf die Plätze, fertig, los“) ab 19 Uhr beim Zeltfestival auftritt. Für die beiden Gewinner steht der Sänger und Songwriter zuvor auch für ein Gespräch („Meet & Greet“) sowie Autogramme und Fotos bereit.

Die WAZ verloste zwei weitere Meet & Greet-Treffen inklusive Eintrittskarten. Marcel Braun und Sabine Paulluck lernen am Dienstag, 30. August, die Gruppe Silbermond kennen. Vor ihrem Konzert (20 Uhr) freuen sich die sympathische Sängerin Stefanie Kloß, Johannes Stolle (Bass), Thomas Stolle (Gitarre, Klavier) und Schlagzeuger Andreas Nowak auf die Begegnung mit den beiden WAZ-Gewinnern.

Ramona Petters und Nicole Schmitz sind am Donnerstag, 1. September, zu Gast im VIP-Bereich des Zeltfestivals. Dort erwartet sie die Iserlohner Band Luxuslärm, die mit ihrem neuen Album „Fallen und Fliegen“ neben ihrer verschworenen Fangemeinde viele neue Anhänger gewonnen hat. Bevor Sängerin Jini Meyer und ihre Jungs um 19 Uhr das Festival rocken, gibt’s ein Kennenlernen mit den beiden WAZ-Leserinnen hinter der Bühne.

Zusätzlich zu den Star-Treffen vergibt die WAZ mit Unterstützung der Stadtwerke dreimal zwei Freikarten für weitere Höhepunkte des Festivals:

Jennifer Boländer ist mit einer Begleitung live dabei, wenn Sarah Connor am Samstag, 20. August (20 Uhr), vor 5000 Fans im seit Wochen ausverkauften Stadtwerke-Zelt ihre Zeltfestival-Premiere feiert.

Leslie Hoffmann darf mit einer Begleitung am Dienstag, 30. August (20 Uhr), mit „Leichtem Gepäck“ das Silbermond-Konzert am Kemnader See besuchen.

Detlev Stanek hat das Glück, mit einer Begleitung am Samstag, 3. September, die Comedy-„Alphapussy“ Carolin Kebekus live in Aktion zu sehen (20 Uhr).

Die Freikarten können gegen Vorlage des Personalausweises ab sofort in der WAZ-Redaktion an der Huestraße 25 abgeholt werden. Die Gewinner der Meet & Greet-Treffen werden vom Veranstalter über die genauen Treffpunkte und Zeiten informiert.

Allen Gewinnern viel Spaß – und allen Teilnehmern, die diesmal leider kein Glück hatten, vielen Dank fürs Mitmachen.