Bochum. . Die drohende Pleite des Werkzeug-Händlers Wollschläger in Bochum soll abgewendet werden. Insolvenzverwalter berichtet von Investoren-Interesse.

  • Insolvenzverwalter will drohende Pleite abwenden
  • 580 Mitarbeiter bangen um Jobs
  • Hommel-Gruppe von Insolvenz der Wollschläger GmbH & Co. KG nicht betroffen

Die Insolvenz des Traditionsunternehmens Wollschläger sorgte in unserer Stadt Anfang des Monats für eine faustdicke Überraschung. Bis heute steht das politische Bochum der drohenden Pleite des Unternehmens sprachlos gegenüber. „Damit hat keiner gerechnet“, heißt es auch aus Wirtschaftskreisen. Zitiert werden möchte indes niemand.

Am Montag meldete sich erstmals wieder der vorläufige Insolvenzverwalter Dirk Andres zu Wort. Kurz nach dem Insolvenzantrag seien bereits zahlreiche Investoren vorstellig geworden und hätten ihr Interesse bekundet, die Sanierung Wollschlägers betreiben zu wollen, sagt Andres. „Diese Interessensbekundungen belegen den guten Ruf, den Wollschläger im Markt genießt.“

580 Mitarbeiter sind betroffen

In den kommenden Wochen können potenzielle Geldgeber nun das Unternehmen Wollschläger auf Herz und Nieren prüfen, bevor sie möglicherweise ein Übernahmeangebot bei Andres einreichen. Konkrete Ergebnisse aus diesem Prozess erwartet der Insolvenzverwalter, der von einer Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft unterstützt wird, in einigen Wochen. Wie die WAZ berichtete, hatte die Geschäftsführung der Wollschläger GmbH & Co. KG am 1. August beim Amtsgericht Bochum einen Insolvenzantrag gestellt. 580 Beschäftigte sind betroffen, die Löhne sind für drei Monate gesichert.

Insbesondere diese Beschäftigtenzahl und die Anfang des Monats veröffentlichte Höhe des Jahresumsatzes – 140 Millionen Euro – sorgten für Irritationen. Bei den zuvor stets kommunizierten Zahlen – 300 Millionen Euro Jahresumsatz, 900 Mitarbeiter – war nämlich jeweils die zur Wollschläger-Gruppe gehörende Hommel-Gruppe mitgezählt worden. Diese erwirtschaftet nach Angaben des Insolvenzverwalters seit Jahren stabil mit 330 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 100 Millionen Euro. Hommel ist von der Insolvenz Wollschlägers aber nicht betroffen und arbeitet autark weiter.