Bochum. Bochumer Familienunternehmen mit rund 600 Beschäftigten hat einen Insolvenzantrag gestellt. Zuvor war am Wochenende ein Investor abgesprungen.
Die Geschäftsleitung der Bochumer Wollschläger GmbH & Co. KG hat am Montag beim zuständigen Amtsgericht Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens für das Traditionsunternehmen gestellt. Das Insolvenzgericht hat den Restrukturierungsfachmann Dr. Dirk Andres von der Kanzlei "AndresPartner" zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
„Wir wollen die Chance nutzen, mit den Instrumenten der Insolvenzordnung unser Handelsgeschäft so reibungslos wie möglich fortzuführen sowie unsere Finanzierung und unsere Bilanzstruktur neu aufzustellen“, erklärt Geschäftsführer Carsten Wollschläger.
Der vorläufige Insolvenzverwalter Andres hat bereits Maßnahmen eingeleitet, um das Insolvenzgeld für die rund 580 Beschäftigten vorzufinanzieren. Damit seien Löhne und Gehälter für zunächst drei Monate abgesichert.
Das Unternehmen musste den Antrag stellen, weil die Suche nach einem Investorenpartner für das Handelsgeschäft des Familienunternehmens am Wochenende ergebnislos geblieben war.
411 Beschäftigte bei Wollschläger in Bochum
Die Wollschläger-Gruppe ist ein Handels-, Technik- und Dienstleistungsunternehmen sowie Systemanbieter in der Materialwirtschaft. Die Gruppe erwirtschaftet nach eigenen Angaben mit bundesweit rund 580 Beschäftigten einen durchschnittlichen Jahresumsatz von knapp 140 Millionen Euro.
Am Firmensitz in Bochum arbeiten derzeit 411 Beschäftigte, in Dillingen 18, in Hamburg 29, Hannover 25, in Koblenz 13, in Mannheim mit Betreuungsbereich Freiburg im Breisgau 31, in München 28 und in Troisdorf 32.