Bochum. . Das Wochenende der Baustellen geht für Bochum ohne das befürchtete Verkehrs-Chaos vorüber. Allerdings enstehen an neuralgischen Stellen wie der Universitätsstraße oder Wittener Straße empfindliche Rückstaus. Ortskundige mieden diese Stellen.

  • Fünf Autofahrer vertrauen dem Navi mehr als den Schildern und fahren in die Baustelle
  • Straßen-NRW will Strecke planungsgemäß am Montag gegen 5 Uhr wieder öffnen
  • Roter Punkt für Ausweichstrecke wird längst nicht immer befolgt

Der Verkehrs-Kollaps blieb aus an diesem für Bochum besonders heftigen Baustellen-Wochenende. Fast ein Wunder: Denn zu den innerstädtischen Baustellen, wie der gesperrten Bergstraße, der Brückstraße oder der in eine Richtung gesperrten Bessemer Straße, knallte zu allem Überfluss der komplette Pkw- und Lastverkehr des Ruhrschnellwegs in das eh schon angespannte städtische Straßen-Netz.

Was für den Bauüberwacher von Straßen-NRW, die an diesem Wochenende die Vollsperrung der A 40 in Richtung Essen zu managen hatten, Alltag ist, lohnt mehr als nur einer Erwähnung. Michael Rützel: „Einige Pkw-Fahrer haben sich wieder einmal nur auf ihr Navi verlassen.“ Was das konkret bedeutet? Fünf Fahrzeuge sind zwischen Donnerstagnacht und Montagfrüh sozusagen blind einfach die A 40 weitergefahren und landeten im frischen Teer. „Zum Glück ist nichts passiert. Außer, dass sie nun mit ein paar Tuben Teerentferner ihre Wagen sauber putzen müssen“, sagt der Verkehrsexperte schmunzelnd. Rein technisch sei die Asphalterneuerung gut im Plan geblieben. Sonntagmittag waren schon die Markierungen neu gesetzt. Bis in die Nacht musste die neue Fahrbahndecke allerdings abkühlen und aushärten.

Ortsfremder Schwerlaster hat sich festgefahren

Die Polizei rückte am Wochenende ebenfalls zu einem etwas ungewöhnlichen Einsatz aus. In der Nacht zum Freitag hatte sich ein ortsfremder Schwerlaster in den engen Straßen in Grumme festgefahren. „Zwischen Fulda- und Rhönstraße ging es für den Lkw nicht vor oder zurück“, so ein Polizeisprecher. Eine Streifenwagenbesatzung spielte den Lotsen und bugsierte den Laster sicher zu seinem Ziel in der Ederstraße – ohne irgendwo „anzuecken“.

Thomas Fründ vom Baustellenmanagement der Stadt wies auf eine Besonderheit hin, dass nämlich der Verkehr von der A 43 kommend auf der Universitätsstraße nach rechts über den Ring bis zur alten „Opel-Abfahrt“ geleitet wurde, um dann in umgekehrte Richtung wieder aufzufahren und am Autobahndreieck West die Fahrt auf der A 40 fortsetzen zu können. „Das Linksabbiegen auf der Uni-Straße ist wegen der engen Taktung der U35 nicht ganz ohne.“

Schon an normalen Tagen gibt es dort Staus. Doch nach Beobachtungen der WAZ orientierten sich dort die meisten, gleich ob Ortskundige oder Auswärtige, nicht an den ausgeschilderten roten Punkten. Stau war die Folge.

Ebenfalls in die Staufalle fuhren Verkehrsteilnehmer, die von der A 44 kommend über die Wittener Straße auf den Stadtring fahren wollten. Hier staute sich die Blechlawine vor allem am Freitagnachmittag und am Samstag bis in das Autobahnkreuz Bochum/Witten zurück.