Bochum. Für einen sehr grausamen Mord an einem Herner (28) ist ein 27-jähriger Mann zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Eine Helferin bekam sechs Jahre.

Der Mord war besonders grausam und gnadenlos. Dafür gab es am Donnerstag für einen 27-jährigen Mann vor dem Bochumer Schwurgericht die Höchststrafe: lebenslange Haft. Die Sicherheitskraft aus Essen war tatkräftig dabei, als am 2. März 2015 ein 28-jähriger Herner in einem Kastenwagen mit einem Hammer zu Tode misshandelt worden ist. Die Leiche wurde später in einem Wald bei Vlotho in Ostwestfalen verscharrt. Im August wurde sie dort entdeckt.

Ausgangspunkt war laut Urteil der Überfall eines 36-jährigen Mannes auf eine 80-jährige Frau Ende 2014. Er raubte Geld und Schmuck im Wert von rund 100.000 Euro. Die Beute deponierte er in der Wohnung von zwei Bekannten (28, 35) in Wanne. Diese sollen die Beute aber unterschlagen haben. Als der Räuber davon erfuhr, nahm das Unheil einen tödlichen Verlauf.

Weil das Opfer schrie, musste es sterben

Eine 32-jährige Steuerfachangestellte aus Herne, die zu allen Beteiligten einen engen Kontakt hatte, verriet die beiden Mitbewohner und lockte sie in einen Hinterhalt, der aus einem von der Frau angemieteten Transporter bestand. Darin wurden die beiden Opfer vom Schmuckräuber, seinem Vater (54) und dem jetzt verurteilten Essener gekidnappt. An einer nicht ermittelten Stelle in Bochum, Herne oder Recklinghausen musste der 28-jährige dann in dem Wagen qualvoll sterben.

Erst sollten beide nur zusammengeschlagen werden, sagte Richter Josef Große Feldhaus. Weil sich der 28-Jährige aber heftig wehrte und schrie, musste er sterben. Er wurde an Händen und Füßen gefesselt, mit Reizgas besprüht und mit einem Beil attackiert. Schließlich starb er durch viele Schläge mit einem Zimmermannshammer gegen den Kopf. Der jetzt verurteilte Essener, ein Freund des Schmuckräubers, hatte das Opfer bei dem Mord am Boden festgehalten.

Das andere Opfer wurde 16 Tage in Marl und Straßburg gefangen gehalten und dann an der weißrussischen Grenze freigelassen. Von dort rettete er sich in seine Heimat Tschetschenien.

Der Schmuck-Räuber und sein Vater sind bis heute flüchtig. Gefasst wurde aber die 32-jähriger Hernerin. Sie bekam sechs Jahre Haft.