Bochum. Deutsches Forum für Figurentheater und Puppenspielkunst vergibt wieder das „Researcher in Residence“-Stipendien.

  • Das Deutsche Forum für Puppenspiel (dfp) verfügt über eine große Fachbibliothek.
  • Sie soll nach und nach wissenschaftlich ausgewertet werden.
  • Stipendium ermöglicht Forschungsarbeit im dfp-Wasserturm Weimar

Das Deutsche Forum für Figurentheater und Puppenspielkunst (dfp) ist als Veranstalter des alle zwei Jahre stattfindenden Fidena-Festivals (Figurentheater der Nationen) bekannt. Dass sich in seinem Hauptquartier, dem denkmalgeschützten Wasserturm an der Hattinger Straße in Weitmar, auch eine Fachbibliothek mit einzigartigem Bestand verbirgt, wissen allerdings nur wenige. Tatsächlich ist auch das Figurentheater eine (Theater)wissenschaft für sich!

In der ab 1950 mit dem (inzwischen aufgelösten) Deutschen Institut für Puppenspiel entstandenen Bibliothek finden sich nicht nur gut 4000 Bücher, 1500 Stück-Texte und eine große Sammlung deutscher und internationaler Figurentheater-Zeitschriften, von denen 4000 Artikel bereits in einer Datenbank erfasst sind. Dazu kommt eine Mediathek mit 700 Aufnahmen internationaler Figuren- und Objekttheater-Aufführungen: mithin ein beinahe unübersehbares Konvolut zur Entwicklung des Puppen- und Figurenspiels: eine Theaterform, die sich längst zu einer der innovativsten Kunstformen entwickelt hat – wie die Fidena im Mai ja wieder mal zeigte.

Formlose Bewerbung

Die Studienaufenthalte können in der Regel von April bis Juni bzw. von Anfang September bis Mitte Oktober gelegt werden. Angesprochen sind vor allem junge, graduierte Theater- und Kulturwissenschaftler und Künstler mit einem konkreten Forschungsvorhaben.

Die formlosen Bewerbungen sollten neben der Vita ein Exposé des Forschungsprojektes enthalten. Kontakt: Deutsches Forum für Figurentheater und Puppenspielkunst (dfp), Hattinger Straße 467, 44795 Bochum. Email: doku@fidena.de.

Um den Bestand der Bibliothek systematisch wissenschaftlich zu erschließen, gibt es das Stipendium „Researcher in Residence“. „Damit wird jungen Wissenschaftlern und Künstlern ein mehrwöchiger Studienaufenthalt im dfp ermöglicht“, so Leiterin Annette Dabs. Die „Researcher“ („Forscher“) können in dieser Zeit die Fach-Bibliothek und das Archiv sowie die Mediathek nutzen.

Grenzüberschreitung

„Voraussetzung ist die ausgewiesene Beschäftigung mit dem Puppen-, Figuren- oder Objekttheater“, erläutert Dabs. Dazu gehören auch grenzüberschreitende Projekte im Bereich Theater und Bildende Kunst. Der Forschungsbereich umfasst Puppen- und Figurentheater, Objekt- und Schattentheater, Visuelles Theater, Performance in Grenzbereich Theater/Bildende Kunst, Theater/Animationsfilm, Bildende Kunst/Tanz.

Publikation möglich

Als Leistungen bietet das dfp-Stipendium unter anderem Unterkunft in Gästezimmern, die Nutzung der Bibliothek, der Mediathek und des Archivs, einen Arbeitsplatz im Wasserturm sowie Beratung durch die Mitarbeiter/innen. Auch besteht gegebenenfalls die Möglichkeit einer Publikation der Forschungsergebnisse.