Hamm/Bochum. Angelika Wenner hat bei der Aktion „Die WAZ öffnet Pforten“ einen Foto-Rundflug gewonnen. „Phänomenal!“, schwärmte die Weitmarerin nach der Landung.
Der Magen grollt. Aber die Sonne lacht. Und mit ihr Angelika Wenner. „Unfassbar schön! Ein Erlebnis für die Ewigkeit!“, schwärmt die zwar leicht angeschlagene, aber überglückliche Leserin nach der Landung. Ein Höhenflug mit XXL-Aussicht und Heimatkontakt: Die WAZ machte es möglich.
„Ich kann es immer noch nicht glauben“, sagt Angelika Wenner und blickt auf die „Dimona H 36“: den Motorsegler, in dem der Fotograf Hans Blossey die Luftbilder produziert, die seit vielen Jahren unsere Zeitung schmücken. Für die Sommeraktion „Die WAZ öffnet Pforten“ hat sich der 60-Jährige bereit erklärt, eine Co-Pilotin mit an Bord zu nehmen. Der Rundflug zählte zu den begehrtesten Pforten-Terminen 2016. Umso mehr freut sich die 59-jährige IGBCE-Verwaltungsangestellte, nun als Gewinnerin auf dem Flugplatz Hamm zu stehen. Den weiß-orangefarbenen Flieger startbereit vor sich. Über sich einen fast wolkenlosen blauen Himmel. „CAVOK“ nennen die Piloten dieses Wetter: clouds and visibility ok. Heißt: ideale Verhältnisse mit Sichten über zehn Kilometer.
Luftbilder von Bochum
„Es war schon immer mein Traum, in einem Segelflieger zu sitzen“, sagt die Weitmarerin, die von ihrem Mann Hans-Joachim (60) begleitet wird. Wohlgemerkt nicht zum Händchenhalten. Gelassen, ganz cool hört sie den Erklärungen von Hans Blossey zu. Fast zärtlich streichelt sie die topgepflegte Maschine mit VW-Variant-Motor, die 33 Jahre auf dem Buckel hat, aber ebenso vertrauenserweckend wirkt wie ihr Besitzer. Der bringt es auf 650.000 Flugkilometer und hat den Zweisitzer einst von einem Pastor gekauft, der seinem Chef offenbar ganz nah sein wollte.
Auf geht’s in Richtung Freiheit
Himmlischer Beistand kann niemals schaden. Für die irdische Überwachung sorgt die Flugsicherung in Frankfurt. „Im Luftraum gilt: klein vor groß“, schildert Hans Blossey. Theoretisch hat seine Dimona also Vorfahrt vor jedem Airbus. Praktisch sollte man es besser nicht darauf ankommen lassen.
Es wird ernst. Angelika Wenner hilft mit, den 720-Kilo-Motorsegler aus Hangar Nummer 6 auf den sattgrünen Rasen zu wuchten. Das Höhen- und Seitenruder klappern verdächtig laut. „Alles gut, muss so sein“, grinst Hans Blossey: „Alles was nicht wackelt bricht ab.“ Noch kurz zum Klo, noch kurz zur Tanke (aktueller Preis für Flugbenzin: 2,28 Euro): Dann schält sich die WAZ-Gewinnerin auf den kommoden Copiloten-Sitz, setzt sich Sonnenbrille und Kopfhörer auf. „Hals- und Beinbruch!“, lautet der Fliegergruß: Lautlos, fast majestätisch gleitet die Dimona gen Hammer Himmel und verschwindet binnen Sekunden dort, wo die Freiheit wohl grenzenlos sein muss.
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Eineinhalb Stunden später. „Sie sind wieder da!“, ruft Hans-Joachim Wenner. Seine Holde ist im Anflug. Routiniert drosselt Blossey die Reisegeschwindigkeit von 170 Stundenkilometern und setzt sanft auf der Flugbahn auf. Glaskabine aufgeklappt: Angelika Wenner ist etwas blass um die Nase und doch beseelt von den „unglaublichen Eindrücken“. In 300 Metern Höhe hat sie u.a. die Schalke-Arena, das BVB-Stadion und den Phönixsee überflogen und zudem dem Barockschloss in Nordkirchen einen luftigen Besuch abgestattet.
Auf dem Balkon winkt die Nachbarin
Besonders beeindruckt hat die Leserin der Blick aus der Vogelperspektive auf ihre Heimatstadt. Das große Buddeln bei Opel. Die Ruhr-Uni. Der Gesundheitscampus. Das Ruhrstadion. Das Bergbaumuseum: Nicht nur der Profi, sondern auch die Hobbyfotografin hält alles mit der Kamera fest. Ein exklusives Nachbarschaftstreffen gibt’s obendrein: Nachbarin Kerstin weiß von dem Flug. Gern kreist Hans Blossey über dem Wohnhaus an der Roomersheide, wo Freundin Kerstin pünktlich auf dem Balkon wartet und winkt. Es entsteht ein Luftbild für die Ewigkeit.
Der Flug-Tag mit der WAZ ist es für die Leserin sowieso.
