Ehrenfeld. Stadtbahneingänge Schauspielhaus und Oskar-Hoffmann-Straße werden bei Starkregen überschwemmt. Straßenumbauten als Hochwasserschutz.
- Stationen im Ehrenfeld liegen an tiefsten Punkten im Straßengefälle
- Teilweise wird durch Wassereinbruch die Technik zerstört
- Sperrungen sind dann teilweise die Folge
In der Vergangenheit kam es nach Starkregen an den Eingängen der Stadtbahnhöfe Schauspielhaus und Oskar-Hoffmann-Straße zu Wassereinbrüchen. Beide Haltestellen liegen an Tiefpunkten des Gefälles der umliegenden Straßen. Die Folge waren zum Teil erhebliche Schäden an den elektronischen Einrichtungen (unter anderem an den Schaltschränken und den Rolltreppen). Vorübergehend mussten die Stationen geschlossen werden.
Rampen und Sinkkästen
Die Stadt will die Straßenbereiche umplanen und Maßnahmen zum Hochwasserschutz vornehmen, darunter bauliche Stauschwellen und zusätzliche Sinkkästen. Am Bahnhof Schauspielhaus ist die Kurve Hubertus-/Pieperstraße der Tiefpunkt im weiteren Umfeld des Ehrenfeldes. Das gesamte Oberflächenwasser, dass der Kanal bei heftigem Regen nicht aufnehmen kann, staut sich in der Kurve, und der Eingang der Stadtbahn (Linien 308/318) wird überflutet.
Nun sollen in der Kurve Rampensteine über die gesamte Fahrbahnbreite eingebaut werden, damit sie um acht Zentimeter erhöht wird. Diese Anhebung ist gleichsam eine Verkehrsberuhigung. Zusätzlich sollen beidseitige Sinkkästen das Wasser dem Kanal zuleiten.
Die Einmündung Brunstein-/Universitätsstraße wiederum ist der Tiefpunkt des Gebiets zwischen Universitäts-, Oskar-Hoffmann-Straße und Steinring. Im ungünstigsten Fall kommt es zur Überflutung des dortigen U-35-Eingangs. Die Lösung der Verwaltung: Auch diese Einmündung wird umgestaltet, ebenfalls durch eine Rampe erhöht, damit das Wasser frühzeitig gesammelt und in den Kanal abgeleitet werden kann. Auf dem Gehweg der Universitätsstraße wird ein Stauraum angelegt. Die vorhandenen Betonsteinplatten zwischen der Straßeneinmündung und dem Stadtbahneingang werden in der Höhe angepasst. Entlang der Universitätsstraße werden am Fahrbahnrand vor der Rampe Flussbahnsteine eingebaut, um das Regenwasser in den vorhandenen Straßenablauf zu lenken. Die Berliner Kissen auf der Brunsteinstraße werden als zusätzliche Stausperre optimiert, indem auch hier Rampensteine und beidseitige Sinkkästen eingebaut werden.
Überdachung als leichte Konstruktion
Die gesamte Maßnahme wird circa 126.000 Euro kosten. Dabei entfallen auf die Straßenumgestaltung Pieper-/Hubertusstraße 58 500 Euro, auf die Brunsteinstraße 67.500 Euro. Beginn der Arbeiten soll im Herbst sein. Für die Umgestaltung wird eine Bauzeit von etwa drei Monaten veranschlagt.
Im Bezirk Mitte stimmte das Gremium dem Hochwasserschutz einstimmig zu. Zum Vorschlag, im Zuge des Projekts den Platz an der Pieperstraße, der in schlechtem Zustand sei, umzugestalten, entgegnete Christoph Matten (Tiefbauamt): „Vorgesehen sind nur singuläre Maßnahmen zum Schutz der U-Bahnhöfe. Wir machen darüber hinaus das, was finanziell möglich ist.“
Die U-Bahnausgänge der Linien 308/318 wurden Anfang 2014 überdacht: Der Zugang an der Haltestelle „Schauspielhaus“ an der Hattinger-/Pieperstraße trägt die Handschrift der Bochumer Architekten Banz + Rieks, von denen auch der Entwurf für die U-35-Haltestelle Gesundheitscampus stammt.
Es ist eine leichte Konstruktion mit viel (blauem) Glas und Stahl. Der Dachaufsatz ist nach oben geschwungen, sechs Stahlträger stützen die Flächen.