Bochum. Die vermutlich älteste Tiefgarage Deutschlands wird nächstes Jahr saniert. Dauerparker sollen einen alternativen Parkplatz zugewiesen bekommen.

  • Vor über 50 Jahren wurde das Parkhaus unterhalb dem Dr.-Ruer-Platz gebaut
  • Die Stadt verordnete vor einigen Jahren jährliche Statik-Prüfungen
  • Jetzt ergaben die Prüfungen, dass die Tiefgarage dringen saniert werden muss

Die vermutlich älteste Tiefgaragenanlage Deutschlands liegt unter dem Dr.-Ruer-Platz im Zentrum von Bochum. Mehr als 50 Jahre nach ihrem Bau ist sie dringend sanierungsbedürftig. Nächstes Jahr soll sie ertüchtigt und dazu von Ende Januar bis September geschlossen werden.

Die Schäden sind immens. „In größeren Teiflächen wird ein vollständiger Deckenabbruch bei Erhalt der Bestandsbewehrung durchgeführt werden müssen“, heißt es in der Ausschreibung. Saniert werden müssen „korrosionsbedingte Betonschäden und eine Chloridbelastung der Stahlbetonbauteile“. Die Instandsetzung sei standsicherheitsrelevant. Der Baustellenverkehr werde über die Zufahrt an der Luisenstraße erfolgen, die angrenzenden Parkhäuser müssen durch Staubschutzwände gesichert werden.

Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Bochum hat etwa 4000 Parkhaus-Plätze

„Wir werden die Dauerparker anschreiben und ihnen Ausweichangebote in unseren anderen Parkhäusern machen“, sagt Sven Frohwein, Sprecher der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (WEG) Bochum, die seit 2010 Eigentümerin des Parkhauses ist. Die WEG hat etwa 4000 Parkhaus-Plätze in der Innenstadt oder in unmittelbarer Nähe im Angebot, im Haus P2 sind es 385.

Im Frühjahr 2015 hatte die Stadt regelmäßige Prüfungen der Statik in Auftrag gegeben und die Deckenbelastung über eine Einschränkung des Verkehrs auf dem darüber liegenden Dr.-Ruer-Platz reduziert. Die in den 1960er Jahren beim Bau angenommenen Belastungen haben sich seit dem verändert, so etwa das Gewicht von Fahrzeugen. Schwerer geworden sein könnte zudem der Deckenaufbau seit der Sanierung in den 1980er Jahren. Beides ist nur lückenhaft dokumentiert.