Bochum. Doppelausstellung im Musischen Zentrum zeigt Landschaftbilder, die auf einer Exkursion am Jadebusen entstanden sowie hochwertige Schwarzweiß-Fotografie.
- Teilnehmer/innen des Bereichs Kunst stellen ihre Arbeiten aus.
- Alljährliche Zeichen- und Malexkursion führte nach Norddeutschland.
- Foto-Schau erinnert an den Amateur-Lichtbildner Rolf-Otto Schmitz.
Zwei stimmungsvolle Ausstellungen sind den Sommer über im Musischen Zentrum der Ruhr-Uni zu sehen. Kreative aus den Bereichen Bildende Kunst und Fotografie stellen sich mit ihren Arbeiten vor.
Das MZ hatte als Ausstellungsstätte zuletzt etwas gelitten. Geänderte Brandschutzvorschriften ließen die Präsentation auf Stellwänden und Holzrahmen nicht länger zu (die WAZ berichtete). Inzwischen hat sich die Lage insofern entspannt, als dass feuersichere Stellagen angeschafft und die Rahmen für die Papier-Bilder mit Metall eingefasst worden sind. Jetzt sind nicht nur die MZ-Leiter/innen Ortrud Kabus (Kunst) und Felix Freier (Foto) zufrieden, sondern auch die Feuerwehr.
Unterwegs am Wattenmeer
Der Bereich Bildende Kunst stellt sich mit der so umfassenden wie ansehnlichen Schau „Am Jadebusen“ vor. Sie zeigt ambitionierte Arbeiten von 14 MZ-Teilnehmer/innen, die auf der alljährlichen Zeichen- und Malexkursion entstanden. „Über Pfingsten waren wir am Wattenmeer bei Wilhelmshaven“, berichtet Kabus. Dabei erkundete die Gruppe das Land mit Bleistift und Buntstift, aber auch mit dem Aquarellfarbkasten. Es entstanden Bilder, die in jener stimmungsvollen Manier, die der kleinen Form eigen ist, das flache Land mit Viehweiden, Baumreihen, Wassergräben und dem hohen Himmel Norddeutschlands ebenso einfangen wie kleine Häfen und Deichanlagen.
Musisches Zentrum: Kulturelles Herz der Ruhr-Uni
Das 1984 eröffnete Musische Zentrum bildet das kulturelle Herz der Ruhr-Uni: Musik, Theater, Tanz, Fotografie und die Bildende Kunst haben hier ihren Ort gefunden. An den angebotenen Kursen und Seminaren können ausschließlich RUB-Angehörige teilnehmen. Regelmäßig locken Konzerte und Ausstellungen Studierende, Mitarbeiter und Gäste aus der Stadt und der Region an.
Für Veranstaltungen steht der Theatersaal mit variablem Bühnen- und Zuschauerraum zur Verfügung, der mit entsprechender Licht- und Tontechnik ausgestattet ist. Bis zu 270 Gäste finden hier Platz.
Zugleich bieten die angrenzende Räume die Voraussetzungen für Präsentationen. Internet: www.mz.ruhr-uni-bochum.de
„Grundsätzlich ging es um die Grundlagen der Auseinandersetzung mit der sichtbaren Umwelt, die Suche nach Motiven, die das persönliche Erleben der Landschaft widerspiegeln und ihre Umsetzung ins zweidimensionale Bild“, erläutert Kabus. Dass keineswegs rein akademisch gedacht wurde, beweisen experimentelle Malereien mit Schlick und Farbe. Das Spektrum der „vor der Natur“ entstandenen Bilder ist somit weit, und lohnt den Ausstellungsbesuch.
Ein Amateur im Wortsinn
Gleiches gilt für die ebenfalls im MZ-Foyer gehängte Foto-Schau des kürzlich verstorbenen Rolf-Otto Schmitz. Er war Senior-Teilnehmer des Bereichs Fotografie, 24 Jahre lang hatte sich der Amateurfotograf mit den Herausforderungen der Schwarzweiß-Fotografie auseinander gesetzt. „Schmitz war im Wortsinn Amateur (lat. amator), also jemand, der liebte, was er tat“, erläutert Kurator Felix Freier. Tatsächlich zeigen Schmitz’ Bilder, was technisch brillante sw/Fotografie leisten kann.
Besonders auffällig ist der Reiz dieser überlieferten analogen Form der Bildentstehung (Großformat-Kamera) und Bildentwicklung (Handabzüge in der Dunkelkammer) heutzutage, wo es digitalmäßig viel rascher, aber eben auch oberflächlicher zugeht. Schmitz’ bretonische Naturmotive fordern in ihrer fein abgestuften Grautönung zu immer genauerem Hinsehen auf: Auch dies ein spannender Aspekt der künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Erlebnis von Landschaft.
Musisches Zentrum (hinter der Uni-Brücke), in der vorlesungsfreien Zeit geöffnet von Mo.-Fr. 9-18 Uhr, Eintritt frei