Wiemelhausen. . Neubau der Vonovia-Konzernzentrale beschäftigt auch die Bezirksvertretung. Politiker fürchten Belastung der Unistraße. Sorge vor riskanten Wendemanövern.
Der geplante Umzug des Wohnungskonzerns Vonovia von der Philippstraße zur Wasserstraße /Ecke Universitätsstraße beschäftigt auch die Bezirksvertretung Süd. Insbesondere die geplante Verkehrsführung kommt bei den Bezirksvertretern gar nicht gut an. Ebenso wenig bei den Anwohnern (wir berichteten).
Wie berichtet, sollen voraussichtlich im September die Tiefbauarbeiten für die neue Konzernzentrale von Vonovia beginnen. Anfang 2018 will das Unternehmen in das neue Verwaltungsgebäude ziehen, in dem Arbeitsplätze für bis zu 1000 Mitarbeiter eingerichtet werden sollen.
„Massiver Klotz“ übertrieben?
Der Bebauungsplan sieht ein sechsstöckiges, bis zu 24 Meter hohes Gebäude in Form des Buchstabens „H“ vor, das zur Wasserstraße hin ausgerichtet werden soll. Dazu kommt ein kleineres Gebäude, das als Kantine genutzt werden könne und in den Gebäudekomplex zur Wasserstraße hin integriert werden soll. Diesen „massiven Klotz“ halten einige Bezirksvertreter für übertrieben: „Hätte man das Gebäude nicht besser zur Universitätsstraße hin ausrichten soll“, fragt Jana Schlüter (SPD). Vonovia plant den Zugang von der Wasserstraße aus: „Und das macht städtebaulich auch Sinn“, entgegnet Klaus Kleine vom Stadtplanungs- und Bauordnungsamt.
Ersatzpflanzungen an der Ettersheide in Linden
Die Bäume, die für den Bau der neuen Konzernzentrale gefällt werden müssen, sollen an der Ettersheide in Linden wieder aufgeforstet werden.
Die Bezirksvertretung Süd kommt am Dienstag, 5. Juli, um 15.30 Uhr in Zimmer 18/19 im Uni-Center, Querenburger Höhe 256, Ebene II, zur nächsten Sitzung zusammen.
Das Plangebiet wird bislang vornehmlich landwirtschaftlich genutzt. Familie Pollmüller, deren Heimat 40 Jahre lang das gepachtete Bauernhaus war, muss weichen (wir berichteten). Direkt nebenan befinden sich ein großer Edeka-Markt sowie die Tennisplätze der TG Friederika.
Für besonders bedenklich halten die Bezirksvertreter den geplanten Verkehrsfluss, denn der Parkplatz an der Universitätsstraße könne von den Vonovia-Mitarbeitern nur rechts heraus verlassen werden. Wer von dort aus Richtung Nordhausenring auf die Autobahn fahren will, müsste auf der Kreuzung Wasserstraße wenden. „Die Idee ist blanker Unsinn“, meint Bezirksvertreter Gerd Sauer (CDU). „Diese Kreuzung zählt ohnehin zu den gefährlichsten in der ganzen Stadt. Dort zu wenden, führt zu einer weiteren, erheblichen Belastung.“ Einen Vorschlag der SPD, den Tunnel der U35 zu verlängern, um so die Kreuzung zu entlasten, hält die Verwaltung für kaum bezahlbar.