Bochumer Symphoniker: Seit 20 Jahren klingt’s im Dreieck
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Bochum. . Bermuda-Konzerte des Orchesters gehören zum kulturellen Leben der Stadt dazu. Diesmal klatscht und tanzt das Publikum zu herrlichen Melodien aus Wien.
An diesem Abend ist die Ruhr von der schönen blauen Donau nur einen Wimpernschlag entfernt: Bei ihrem Konzert im Bermuda-Dreieck machen die Bochumer Symphoniker und der bulgarische Dirigent Svetoslav Borisov einen herzlichen Knicks vor der Stadt Wien und den größten Komponisten, die dort gewirkt haben: Johann Strauß, W. A. Mozart und Franz Lehár.
Leichte Stücke aus Operetten wechseln mit berühmten Opern-Arien – und das Publikum auf dem bestens gefüllten Platz am Mandragora klatscht und tanzt begeistert mit.
Dass die Symphoniker ihre Spielzeit am Konrad-Adenauer-Platz ausklingen lassen, hat Tradition. In einem Interview mit der WAZ machte sich der damals frisch in Bochum eingetroffene Generalmusikdirektor Steven Sloane Gedanken darüber, warum nicht mehr junge Leute klassische Konzerte besuchen. 20 Jahre ist das her. Die legendäre Idee war geboren.
Und immer rattert die S-Bahn
Seither gehören die Umsonst-Konzerte des Orchesters zum kulturellen Leben am KAP dazu wie Currywurst und BO-Total. Dabei: Streng genommen ist der Platz für klassische Konzerte denkbar ungeeignet. Es rattert die S-Bahn, Autos drängen hupend ins Parkhaus, es wird geplaudert und Bier geholt. An die Unruhe hat sich das Orchester längst gewöhnt und spielt am KAP statt Chopin lieber Unterhaltsames wie den Triumphmarsch aus „Aida“ – dies mit den besten Grüßen an die Nationalelf. „Das Stück haben wir vor zwei Jahren auch gespielt, am Ende waren wir Weltmeister“, schmunzelt der Dirigent.
Sopranistin singt Arie der Königin der Nacht
Star des Abends ist die Sopranistin Katharina Melnikova im roten Abendkleid, die sich der größten Prüfung gleich zu Beginn stellt. Die Arie der Königin der Nacht aus der „Zauberflöte“ jagt vielen Sängerinnen einen Schreck ein, weil der Tonumfang gewaltig ist. Ob Melnikova den höchsten Ton exakt getroffen hat, mag an dieser Stelle nicht beurteilt werden. Für das Ohr des interessierten Laien klingt ihr Vortrag jedenfalls beachtlich. Besonderen Applaus bekommt sie auch für ihr „Viljalied“ aus der „Lustigen Witwe“ von Franz Lehár.
Mit den schönen Konzerten am KAP ist es übrigens nicht vorbei, auch wenn das Musikforum direkt nebenan seine Pforten öffnet.
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