Mitte. Bezirk Mitte schiebt mit eigenen Mitteln eine Reihe von Projekten an. Darunter legale Graffiti-Fläche, Bouleplatz, Pavillonabriss
Eine stattliche Reihe von Projekten will der Bezirk Mitte mit eigenen Mitteln finanzieren. Gleichzeitig sollen damit Vorhaben und Ideen angeschoben werden, die bislang keine Priorität genossen. Insgesamt 120.000 Euro will das Gremium ausgeben; Quelle ist der „Feuerwehrtopf“.
Aufmerksamkeit genoss der Vorstoß vor geraumer Zeit, die Müllbehälter im Bermuda-Dreieck mit sogenannten Pfandringen zu bestücken, um Pfandsammlern das unwürdige Wühlen im Müll zu ersparen; umgesetzt wurde er nicht, weil das Kneipenviertel als überbezirklicher Bereich gilt. Nun gibt es einen neuerlichen Vorstoß, Pfandringe zu testen, und zwar im Ehrenfeld (Hans-Ehrenberg-Platz) und entlang der U-35-Haltestellen zwischen Bergbaumuseum und Riemke Markt. Der Versuch ist auf ein Jahr angelegt. 3000 Euro sollen dafür zur Verfügung gestellt werden.
3000 Euro für legale Graffiti-Fläche
Auch ein lang gehegter Wunsch: eine legale Graffiti-Fläche an der Bahnunterführung Bessemer Straße. Dafür plant der Bezirk einen Zuschuss von 3000 Euro. Die Deutsche Bahn hat nach langen Verhandlungen zugestimmt. Eröffnung soll jetzt im Sommer sein, das Jugendamt war in die Planung eingebunden.
Geld (5000 Euro) gibt es auch für eine Verkehrsberuhigung der Bergmannstraße durch Blumenkübel. Die ist zwar eine Tempo-30-Zone, zu Stoßzeiten aber stark befahren, insbesondere durch Lkw.
Der Bolzplatz an der Herzogstraße soll einen Bouleplatz bekommen. Platz ist genug: Nach Beschwerden aus der Nachbarschaft wurde der Platz zurückgebaut, seither liegt die Hälfte brach. SPD/Grüne wollen 8000 Euro dafür locker machen. Die CDU wendet ein: „Die Verwaltung soll zunächst die genauen Kosten ermitteln und Geld aus dem Spielplatzprogramm nehmen. Erst, wenn das nicht geht, kann der Bezirk einspringen“, so James Wille, CDU-Fraktionsvorsitzender im Bezirk.
Multifunktionsfeld für Spiel und Sport
Das zweite Kortlandfest (28. August) will das Gremium mit 1000 Euro sponsern. Der Sportplatz an der Feenstraße soll an der Treppe zwischen den beiden Fußballfeldern endlich eine Beleuchtung bekommen (2000 Euro). Im Bereich der Kappskolonie Hordel soll ein Verbindungsweg saniert werden, der für gehbehinderte Menschen zurzeit nicht nutzbar ist (7000 Euro).
Für die Schmechtingwiese zwischen Wieland- und Herner Straße will der Bezirk 20.000 Euro bereithalten. Damit soll ein Multifunktionsfeld für Spiel und Sport angelegt werden.
Zusätzliche Mittel – insgesamt 45.000 Euro – sollen in den Abriss des Pavillons Alsenstraße gesteckt werden. Der ehemalige Kindergarten-Flachbau konnte 2015 nicht abgebrochen werden, weil er asbestverseucht ist.
Integriertes Stadtentwicklungskonzept für Hamme
20 000 Euro gibt der Bezirk als Zuschuss, damit für den Stadtteil Hamme ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) auf den Weg gebracht werden kann. Dieses ist Voraussetzung, um Hamme ins Programm „Soziale Stadt NRW“ zu bringen und wie Griesenbruch und Stahlhausen sozial wie städtebaulich zu verbessern.
Die CDU kritisierte, der Betrag sei viel zu gering. Mit dem Geld soll ein externes Büro beauftragt werden, die studentischen Gutachten für Hamme zusammenzufassen, gleichsam, so Martin Oldengott (SPD), wie ein „kleines ISEK“; zu einem eigenen Hammer Konzept sei die Verwaltung personell nicht in der Lage.