Bochum. . Zwei Sparkassen-Überfälle in Bochum sind nun geklärt. Am Mittwoch legte vor Gericht auch der zweite Angeklagte ein Geständnis ab.

Im Prozess um zwei bewaffnete Raubüberfälle auf Sparkassen hat am Mittwoch auch der zweite Angeklagte (38) ein Geständnis abgelegt. Zum Prozessauftakt am 12. Mai hatte er noch alles abgestritten. Der Familienvater aus Bochum entschuldigte sich am Mittwoch vor dem Landgericht auch bei zwei Opfern.

Die Eheleute (50, 55) standen am 23. Dezember 2015 am Schalter der Filiale an der Dorstener Straße in Hofstede, als plötzlich zwei maskierte Männer mit mindestens einer Pistole hereinstürmten. Sie bedrohten Kundschaft und Personal, erpressten 11.170 Euro Beute und verschwanden. Physisch wurde niemand verletzt, wohl aber psychisch. „Seit dem Tag habe ich keine Ruhe mehr“, sagt die 50-jährige damalige Kundin. Ich habe immer das Gefühl, dass hinter mit zwei Personen stehen.“ Bis heute habe sie „immer Angst“, wenn sie zur Bank gehe.

„Warum hast du das gemacht, mich in diese Situation gebracht?!“

Bereits zum Prozessauftakt hatte der andere Angeklagte, ein Monteur (40) aus Bochum, ein Geständnis abgelegt. „Warum hast du das gemacht, mich in diese Situation gebracht?!“, fragte die 50-Jährige den Bankräuber im Gerichtssaal und hatte Tränen in den Augen. Die Frage blieb unbeantwortet.

Ihr Ehemann hatte damals erst an einen Scherz gedacht. Dann aber habe auch er „Angst bekommen“. Auch weitere Kunden und Sparkassenmitarbeiter litten und leiden unter den Überfällen sehr. Teilweise sind sie bis heute in psychologischer Behandlung.

Laut Anklage haben die Angeklagten am 20. November auch die Sparkasse an der Günnigfelder Straße ausgeraubt. Beute: 12.915 Euro. Ein Urteil folgt noch.