Bochum. Dirk Steinbrecher, Wirt im Bochumer Bermuda-Dreieck, beklagt erhebliche negative Folgen des 2013 eingeführten strikten Rauchverbotes.
„Das Rauchverbot hat zu erheblichen Problemen in der Gastronomie geführt. Wir verstehen nicht, warum eine erprobte Gesetzgebung so radikal geändert wurde.“ Das sagte am Montag Dirk Steinbrecher, Chef der Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Bermudadreieck, als die WAZ ihn zum heutigen „Weltnichtrauchertag“ nach dem 2013 verhängten Rauchverbot fragte. „Getrennte Raucher- und Nichtraucherbereiche waren in der Vergangenheit eine optimale Lösung für Raucher wie Nichtraucher.“
„Gaststätten als Ort der Kommunikation gehören der Vergangenheit an"
In der rein getränkeorientierten Gastronomie stünden die Raucher nun vor den Türen, Nachbarn beschwerten sie wegen Lärms. „Den Geräuschpegel durch Unterhaltungen vor der Tür zu vermeiden ist praktisch nicht möglich. Teilweise stehen mehr Gäste vor der Tür als dass sie sich in der Gaststätte aufhalten. Es stehen auch viele Nichtraucher vor den Lokalen, um an den Gesprächen teilzunehmen. In den Gaststätten selbst herrscht teilweise gähnende Leere.“
Speisegaststätten litten unter Umsatzeinbußen, da sich die Gäste nach dem Essen oft nicht mehr lange im Lokal aufhielten. Auch Discos hätten Probleme. „Gaststätten als Ort der Kommunikation gehören der Vergangenheit an." In nächster Zeit würden einige Lokale schließen. „In den Vororten ist dies schon passiert.“
Die Stadt hat im ersten Quartal 2016 bereits 19 Ordnungswidrigkeitsanzeigen erstattet (den Wirten drohen dreistellige Bußgelder) und zwölf Verwarnungsgelder (meist 35 Euro) verhängt.