Bochum. Schauspieler Christoph Maria Herbst („Stromberg“) hat am Kemnader See den „Guter-Rat-Weg“ der Knappschaft eröffnet.
Stromberg ist Kult für Tobias Dierich (20). Keine Folge der Pro-Sieben-Serie hat der Lagerlogistik-Azubi verpasst. Umso größer war die Freude, die ihm seine Freundin Nina Schütz (20) am Dienstag bereitete. Die angehende Erzieherin hatte bei der WAZ samt Begleitung eine Radtour mit Schauspieler Christoph Maria Herbst gewonnen. Wer mit Nina am Vormittag in die Pedalen trat, bedarf keiner Erwähnung . . .
Wie kommt Stromberg an den Kemnader See? Die Knappschaft machte es möglich. Seit 2015 wirbt Christoph Maria Herbst in seiner TV-Rolle als herrlich fieser Abteilungsleiter der Capitol-Versicherung für die Krankenversicherung mit Sitz an der Pieperstraße. So war der 50-Jährige auch zur Stelle, als die Knappschaft am Dienstag ihren „Guter-Rat-Weg“ freigab: ein 80 Kilometer langes Teilstück des Ruhrtal-Radweges zwischen Witten und Duisburg, das an zehn Stationen mit Info-Tafeln (u.a. zu Hautschutz, gesunder Ernährung, Heuschnupfen und Bärenklau) sowie Sportgeräten bestückt ist.
Brief vom Capitol-Ekel
Drei WAZ-Gewinner durften sich mit auf den Sattel schwingen, als Vertreter der Knappschaft und weitere geladene Gäste am Hafen Heveney zur Eröffnungs-Radtour starteten. „Der ist genau wie Stromberg, kaum ein Unterschied!“, strahlte Tobias Dierich nach einer ersten Plauderei mit Christoph Maria Herbst. Auch WAZ-Leserin Berit Modler (51) freute sich über die Begegnung. „Ich mag ihn als Schauspieler. Zudem bin ich begeisterte Hobbyradlerin. Eine prima Kombination für heute!“, sagte die kaufmännische Angestellte lachend.
Zwei Stationen in Bochum
Der am Dienstag eröffnete „Guter-Rat-Weg“ hat zwei Stationen in Bochum.
Am Kemnader See zwischen Heveney und Oveney steht ein Rudergerät. Mit Blick aufs Gewässer können die Bein- und Rückenmuskeln und das Herz-Kreislauf-System gestärkt werden.
„Mit dem Rad zur Arbeit“, heißt es an der Alten Fähre in Stiepel. Auf einer Tafel informiert die Knappschaft, was man tun kann, um im Berufsleben fit und gesund zu bleiben.
Weitere Gelegenheiten, während einer Tour auf dem Guter-Rat-Weg aktiv zu werden, bieten sich auf einem Hüfttrainer in Essen-Werden und auf einer Liegebank in Duisburg (Rheinorange).
Höhepunkt für Stromberg-Fans: die Eröffnungsrede an der Ruder-Station zwischen Heveney und Oveney. Zur Überraschung der Radler-Riege fischte Herbst einen Brief aus seiner Freizeitjacke: ein fiktives Schreiben von Bernd Stromberg, der sich bei der verehrten Festgesellschaft dafür entschuldigt, als Werbe-Ikone der Knappschaft an diesem schicksalsschwangeren Tag leider unabkömmlich zu sein – um im nächsten Satz den wahren Grund für sein Fernbleiben zu offenbaren: „Hat jemand ernsthaft geglaubt, ich würde für so einen Pillepalle in die Provinz juckeln?“ Da war er, der typische Stromberg-Zynismus, den seine Fans aus fünf TV-Staffeln und dem Kinofilm so schätzen.
Immerhin: Bernd Stromberg hatte Christoph Maria Herbst geschickt, der mit fast feierlichem Impetus das Rote Band durchschnitt. Nicht nur Tobias Dierich mag sich auf der anschließenden Tour zur Gaststätte „Zur alten Fähre“ gewünscht haben, Stromberg möge auf den Bildschirm zurückkehren. Wohl vergeblich. Wie Vertreter der Produktionsfirma Brainpool versichern, gibt es derzeit keine Pläne, das Capitol-Ekel zu reaktivieren.
