Bochum.. Beim Parkour gibt es große Sprünge zu meistern, vor allem aber gilt es, Ängste hinter sich zu lassen.

Die Füße stehen an der Kante, der Blick geht nach unten, dann pustet Tim Jahn tief durch und setzt zum Sprung an. „Genau das ist es, worum es beim Parkour geht – unbegründete Ängste zu überwinden“, sagt der 27-Jährige. Um das möglichst sicher auch der nächsten Generation zu vermitteln, hat Jahn vor drei Jahren einen Verein gegründet. Bei den Urban Tracern wird seitdem gesprungen, was das Zeug hält. Angeboten werden neben Parkour auch Free Running, Tricking und Karate.

Parkour ist schnell erklärt: „Es ist die effektive Hindernisüberwindung“, sagt Jahn: „Beim Free Running sind außerdem kreative Bewegungen in der Luft gefragt.“ Der Sport wird immer bekannter, die Urban Tracer-Gruppe ist mit 12 Teilnehmern gestartet, heute sind es 140. Trainiert wird in der Freien Schule oder der Erich-Kästner-Schule – mit Matten und Holzkästen statt hartem Boden und Steinmauern.

Parkour ist beliebt

Parkour ist vielen eher durch spektakuläre Internet-Videos bekannt, bei dem Wagemutige kühne Sprünge zeigen – teils an gefährlichen Stellen wie Dächern. Das Risiko macht für Viele den Reiz aus. Nicht so für Jahn: „Mir ging es darum, dass die Kinder sich nicht in Gefahr begeben. Hier lernen sie die Grundlagen Schritt für Schritt.“ Dafür hat Jahn ein Schnürsenkel-System eingeführt. Je nach Farbe sind nur bestimmte Sprünge erlaubt.

Vier Trainer sind immer vor Ort, um Hilfestellungen und Tipps zu geben. Geübt wird zudem für kleine Auftritte, wie zuletzt bei Kemnade in Flammen. „Das ist für alle eine extra Motivation“, sagt Jahn, der selbst den Trainer-B-Schein hat und in Sachen Parkour Autodidakt ist: „Als ich die ersten Videos gesehen habe, dachte ich mir: Das kannst du auch.“

Seine ersten mutigen Versuche kosteten ihn einige Schrammen und Operationen, wovor er heute mit guter theoretischer und praktischer Anleitung Kinder bewahren möchte. Ganz eingestellt hat er Parkour im Freien aber nicht: „Es gibt klare Regeln. Aber wer sich dafür bereit fühlt, kann das ruhig machen. Es gehört einfach dazu.“

Infos: www.urbantracer.de