Bochum-Wattenscheid.. Leroy Guse ist „Traceur“. Seit gut drei Jahren ist „Parkour“ die Leidenschaft des Schülers, er lässt dabei Hindernisse, geschaffen von Natur oder Architektur, fast spielerisch hinter sich. Der 18-Jährige aus Westenfeld lebt seinen Traum: bei der Street-Art-Show Urbanatix wird er dabei sein.

Wenn Leroy Guse abhebt, wirkt es oftmals so, als ob bei ihm die Schwerkraft aussetzt. Leichtigkeit und Eleganz liegen in seinen Sprüngen, in seinen Bewegungsabläufen. Seit gut drei Jahren ist „Parkour“ die Leidenschaft des Schülers, er lässt dabei Hindernisse, geschaffen von Natur oder Architektur, fast spielerisch hinter sich. Nun geht ein Traum in Erfüllung: Wenn im November die Street-Art-Show „Urbanatix“ in die nächste Runde geht, ist er als „Traceur“ mit am Start.

„Ich bin schon total gespannt auf die Shows. Da ich noch keine Bühnenerfahrung habe, kann ich mir gar nicht vorstellen, wie es am Ende ausgeht“, schildert der 18-Jährige aus Westenfeld. Wie’s ausgeht, wird sich, wird er zeigen müssen. Dass er überhaupt dabei ist, stellt für Leroy aber bereits einen Erfolg dar. Und ein hartes Stück Arbeit liegt hinter ihm.

Parkour-Anlage in der Hustadt

Begonnen hat zunächst alles ganz locker. „Ich habe mir im Internet ein paar Videos über ,Parkour’ angesehen. Das wollte ich auch können.“ Gemeinsam mit einem Freund ging Leroy auf die Straße. Gerade als Anfänger sei er voll motiviert gewesen, wollte am liebsten „Tag und Nacht“ seine Zeit auf der Parkour-Anlage in der Hustadt verbringen.

Zwar mache das Training unter freiem Himmel am meisten Spaß, doch zwingt das Wetter irgendwann in die Halle. Dort, in Querenburg, konnte er sich einer Gruppe anschließen, die ein Dach über dem Kopf hatte.

So rutschte Leroy Guse nach und nach in die Szene und traf auf Pablo Giese, seines Zeichens Leiter der Gruppe „Parkour im Pott“ und Urbanatix-Choreograph. „Die Szene ist sehr alternativ geprägt. Jeder ist herzlich willkommen, so etwas wie Wettkämpfe gegeneinander finden nicht statt.“

Wirtschaftsabi am Louis-Baare-Berufskolleg

Die neue Street-Art-Showproduktion läuft vom 14. bis zum 23. November auf der Bühne der Jahrhunderthalle. Bis dahin hat sich Leroy zum Ziel gesetzt, so oft es geht zu trainieren. Daneben leitet er aber auch selbst Übungseinheiten für die Jahrgangsstufen fünf und sechs an der Maria Sibylla Merian-Gesamtschule. Zudem steht im kommenden Jahr das Wirtschaftsabitur am Louis-Baare-Berufskolleg auf dem Terminkalender.

Der „Traceur“ hat derzeit also alle Hände voll zu tun. Immerhin bekommt er pro Show neben der Reputation eine kleine Gage. Die Frage, ob er mit „Parkour“ aber auch in Zukunft Geld verdienen kann, findet Leroy zweitrangig.

Zudem könnte eine solche Karriere auch schnell zu Ende sein. Der Freund, mit dem er zu trainieren anfing, hat verletzungsbedingt schon wieder aufgehört. Leroy kennt die Gefahren. „Aber das gehört zum Sport dazu.“