Bochum. . Seniorenbüros sind auf der Suche nach 50 Ehrenamtlichen, die sich für geflüchtete Menschen einsetzen wollen. Möglichkeiten der Hilfe sind vielfältig.

Die Seniorenbüros machen sich stark für Flüchtlinge. Das Ziel: 50 Patenschaften sollen im Laufe dieses Jahres stadtweit ins Leben gerufen werden, um die geflüchteten Menschen in Bochum willkommen zu heißen und sie tatkräftig zu unterstützen.

„Und dabei setzen wir auf die Kompetenz der vielen älteren Menschen in den Stadtteilen“, sagt Kathrin Engel vom Seniorenbüro Ost.

Wie kann man helfen?

Die Seniorenbüros sind auf der Suche nach Ehrenamtlichen der Generation 55+, die Lust und Zeit haben, sich für Flüchtlinge einzusetzen. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Ob man beim Erlernen der deutschen Sprache hilft, bei der Wohnungssuche, bei Behördengängen oder schlicht beim Einkaufen: „Es gibt ganz viele Arten der Hilfe und des gemeinschaftlichen Miteinanders“, sagt Ilka Genser vom Seniorenbüro Mitte. „Manchmal hilft es schon, einem Geflüchteten zu erklären, wie ein Einkaufschip oder wie die Mülltrennung funktioniert.“

Etwa zwei bis drei Stunden pro Woche sollte jeder Ehrenamtliche für seine Patenschaft Zeit finden. Wer sich stärker engagieren möchte, kann dies gern tun. „Aber wir wollen niemanden überfordern“, betont Kathrin Engel.

Wer koordiniert das?

Ansprechpartner für alle Patenschaften sind die Seniorenbüros. Von dort werden die Patenschaften begleitet und unterstützt. „Da wird niemand allein gelassen“, sagt Ilka Genser. Wer möchte, kann für die Betreuung der Flüchtlinge auch die Räume der Seniorenbüros nutzen. „Der Vorteil dabei ist, dass wir bereits in den Stadtteilen aktiv sind und man uns dort kennt“, sagt Alexandra Cosack vom Seniorenbüro Südwest.

Im Seniorenbüro Nord haben sich bereits spontan acht ältere Frauen gemeldet, die gerne mitmachen wollen. „Die Hilfsbereitschaft bei den Menschen ist groß“, beobachtet Sarah Kolhosser vom Verein Leben im Stadtteil in Grumme. „Viele wissen einfach noch nicht, an wen sie sich wenden sollen.“

Wer fördert das?

Unter dem Motto „Miteinander, füreinander“ haben sich die Seniorenbüros zusammen geschlossen, um die Idee der Patenschaften für Geflüchtete voran zu treiben. Für Schulungen und Fortbildungen der ehrenamtlichen Mitarbeiter oder für andere Aktivitäten wie gemeinsame Ausflüge oder Feste steht ihnen sogar ein kleines Budget zur Verfügung, das das Familienministerium in Berlin stiftet. Der Dachverband aller Seniorenbüros in Deutschland (BAS) koordiniert die neue Aktion.

Erstes Treffen am 20. Mai in der Innenstadt

Wer eine Patenschaft übernehmen möchte: Zur gemeinsamen Auftaktveranstaltung laden die Seniorenbüros am Freitag, 20. Mai, 18 bis 19.30 Uhr, ins Kirchencafé der Pauluskirche, Pariser Straße 4-6, in der City ein.

Informationen gibt es auch im Seniorenbüro Nord (Tel. 0234 / 912 888 42) und im Seniorenbüro Mitte (Tel. 0234 / 927 86 390). Das Seniorenbüro Ost ist zu erreichen unter Tel. 0234 / 544 76 500. Das Seniorenbüro Südwest steht für Fragen unter Tel. 0234 / 588 68 555 zur Verfügung. Das Café des Vereins Leben im Stadtteil (Ennepestr. 1) ist geöffnet: donnerstags, 15 bis 17 Uhr.