Bochum. . Kripo-Chef Andreas Dickel hat den Mondpalast bei der neuen Polizei-Komödie fachlich beraten. Auch die Uniformen stammen aus dem Fundus des Präsidiums.

Kann sich ein Kripo-Chef diebisch freuen? „Ja sicha!“, tönt es in feinster Ruhrie-Art durch den Mondpalast. Andreas Dickel, „Leiter Direktion Kriminalität“ des Polizeipräsidiums Bochum, hatte mächtig Spaß bei der Premiere der neuen Komödie im Wanner Reviertheater. Kein Wunder: Bei den „Wanne-Kopps“ mischt Dickel munter mit. Aus Passion. Aus Profession.

Erstmals in der zwölfjährigen Palast-Historie hat Prinzipal Christian Stratmann einen Paten auserkoren: Der spaßigen Räuberpistole aus der Feder von Haus-und-Hof-Autor Sigi Domke hat er Andreas Dickel zur Seite gestellt. Die Wahl hätte trefflicher nicht ausfallen können, ist der 56-Jährige doch gleich dreifach vom Fach. Als Hobby-Kabarettist stand Dickel zehn Jahre mit der Hertener Truppe „Jetz ma ehrlich!“ auf der Bühne. Als Mondpalast-Fan der ersten Stunde kennt er von Ronaldo & Julia an sämtliche Stücke, die Christian Stratmann und sein Ensemble seit 2004 präsentiert haben. Und als Leitender Kriminaldirektor ist er der Chef von 380 Kripo-Beamten in Bochum, Herne und Witten.

Frühzeitig wurde der Ordnungshüter Teil der „Wache Wanne-West“. Dickel studierte das Textbuch und prüfte, ob die Theater-Polizisten Arni, Wenzel und Belinda und der stets besorgte Wachleiter (großartig: Axel Schönnenberg) bei aller komödiantischen Note authentisch und glaubwürdig rüberkommen. Mehrfach besuchte der Profi mit dem „wahren“ Wanner Wachleiter die Proben. Ergebnis: Daumen hoch! Das – wenn auch arg zugespitzte – Bemühen der „Kopps“ um Bürgernähe in Zeiten von Facebook & Co. hat Andreas Dickel am besten gefallen. Von großer Bedeutung ist ihm auch der Umgang mit einem dauerbetrunkenen Stadtstreicher. „Das sind die kritischsten Szenen der Produktion. Es ist mir wichtig, dass die ,Kollegen’ den Mann respektvoll und ohne jede Gewalt behandeln.“

Amtshilfe zahlt sich aus

In der Komödie sei „viel Wahres drin“, erkennt der diensthöchste Bochumer Kriminalbeamte. „Unsere Polizisten sind mit so vielen Schicksalen konfrontiert, auf die sie angemessen reagieren müssen. Gleichzeitig können sie auch gut über sich selbst lachen.“ Seine Amtshilfe erstreckt sich nicht nur auf inhaltliche Aspekte. Wer staunt, warum die Palast-Schupos so lebensnah wirken: Die Uniformen sind echt. „Wir haben sie dem Theater leihweise zur Verfügung gestellt. Die Kostüm-Uniformen haben einfach nichts hergemacht.“

Das Publikum war bei der Uraufführung der „Wanne-Kopps“ begeistert. Beifall zollte neben Andreas Dickel ein zweiter Premieren-Gast, der es wissen muss: Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier.

Weitere Vorstellungen ab dem 13. Mai

Die „Wanne-Kopps“ gehen ab 13. Mai wieder im Mondpalast an der Wilhelmstraße 26 in Herne-Wanne auf Streife. Die Termine finden sich online auf www.mondpalast.com. Karten (ab 18,90 Euro) und ausführliche Infos gibt es unter Tel. 0 23 25/588 999.