Bochum. Die beliebten Seniorennachmittage in Bochum und Wattenscheid werden fortgesetzt, kündigt die stellvertretende Bürgermeisterin Gabi Schäfer (SPD) an.
Die Zukunft der Seniorennachmittage scheint gesichert. „Ich bin zuversichtlich, dass wir auch künftig sechs Großveranstaltungen in Bochum und Wattenscheid anbieten können“, sagt stellvertretende Bürgermeisterin Gabi Schäfer (SPD).
Die Feiern für die ältere Generation haben eine lange Tradition. Karneval, Frühling, Herbst, Weihnachten: Bis zu acht Feste pro Jahr richtete das Sozialamt im Ruhrcongress (zuvor Ruhrlandhalle) und in der Stadthalle Wattenscheid aus. Tausende Gäste vergnügten sich bei einem bunten Programm.
Damit sollte es in diesem Jahr vorbei sein. „Die Feiern standen heftigst auf der Kippe. Das Sozialamt signalisierte Ende 2015, dass es weder personell noch finanziell in der Lage sei, die Nachmittage weiterhin zu organisieren“, schildert Gabi Schäfer. Wie es heißt, spielt dabei der Aufwand für die Betreuung der Flüchtlinge in unserer Stadt eine große Rolle.
Eintrittspreise erhöht
„So geht’s nicht! Wir dürfen die Senioren nicht enttäuschen“, sagte sich die Bürgermeisterin und ergriff als Ratsfrau die politische Initiative. Auf Antrag der SPD-Fraktion wurden zusätzlich 65.000 Euro in den Sozialetat eingestellt. Die Bochumer Veranstaltungs GmbH (bovg) mit ihrem Geschäftsführer Andreas Kuchajda erklärte sich bereit, die Nachmittage in eigener Regie fortzuführen.
Ehrenamtler sollen eingebunden werden
Die Helferinnen und Helfer, die mitunter seit Jahrzehnten bei den Seniorennachmittagen des Sozialamtes im Einsatz waren, sollen auch in die Feste unter der Regie der bovg eingebunden werden, betont Gabi Schäfer.
Die Ehrenamtler hatten sich in Leserbriefen über mangelnde Wertschätzung beschwert. „Wir sind ihnen zu großem Dank verpflichtet. Sie werden weiter gebraucht. Gespräche werden in Kürze geführt“, so Gabi Schäfer.
Die jecke Feuertaufe, mit heißer Nadel gestrickt, erfolgte im Februar: Erstmals zeichnete die bovg für den Seniorenkarneval am Stadionring verantwortlich. Unter die „Man-tau“-Rufe der 1000 Besucher mischten sich zwar Misstöne. Manche Senioren beschwerten sich über den erhöhten Eintritt (9 statt 7 Euro) und die Getränkepreise (2 statt 1,50 Euro für einen Sekt). „Bei allem Willen zur Hilfe müssen wir aber wirtschaftlich arbeiten. Ich denke, dabei haben wir Maß gehalten“, entgegnet Kuchajda.
Hallengesellschaft führt nun Regie
Gabi Schäfer zeigt sich „dankbar“ für den Einsatz der bovg. „Nur so ist es möglich, die Erfolgsgeschichte der Seniorennachmittage fortzuschreiben“ – auch wenn die Besucher dafür etwas tiefer in die Tasche greifen müssten als früher.
In diesem Jahr sind noch jeweils zwei Veranstaltungen im Ruhrcongress und in der Stadthalle geplant: Frühlingsfeste im Mai und Weihnachtsfeiern im Dezember. Ab 2017 soll es dann dauerhaft jährlich „mindestens“ (Gabi Schäfer) sechs Feiern geben. „Wenn es gut läuft und die Resonanz stimmt, wären auch je vier Veranstaltungen in Bochum und Wattenscheid machbar“, meint die Bürgermeisterin, die sich in ihrem Engagement für die Senioren bestätigt sieht.