Bochum. . Sechs bis acht Wochen vor der Freibadesaison werden die städtischen Bäder vorbereitet. Für die Mitarbeiter gibt es reichlich zu tun. Wir haben einen Blick auf das Wellenfreibad Südfeldmark geworfen.

Der erfrischende Sprung ins kalte Nass an einem heißen Sonnentag dauert nur wenige Sekunden – ihn möglich zu machen hingegen sechs bis acht Wochen. In dieser Zeit machen die Mitarbeiter der Bochumer Freibäder die Sommeroasen wieder fit für die Saison – zum Beispiel in der Wattenscheider „Welle“.

Badewärter Uwe Bovenschulte steht neben einem riesigen Stapel weißer und schwarzer Säcke. Insgesamt 1250 Kilogramm Aktivkohle und die gleiche Menge an Kalk muss er in den Trichter vor ihm füllen, von wo aus Wasserschläuche das Gemisch in den Keller des Freibades pumpen, in die Filter zur Wasserreinigung. „Das Wasser aus den Schwimmbecken läuft erst in das sogenannte Schwellbecken, und von dort durch die Filter und wieder zurück“, erklärt er. Schmutz und Dreck bleiben an der Aktivkohle hängen, und sauberes Wasser lädt wieder zum Schwimmen ein.

Große Filter sind zu säubern

Jacqueline Wozniak steht im Keller des Freibads und hält den Schlauch in eine der sechs großen Filteranlagen – jede fasst etwa 20 Kubikmeter des reinigenden Kohle-Kalk-Wassergemischs. Das Befüllen der Filter, erklärt sie, ist schon eine der späteren Aufgaben, die jährlich bei der Vorbereitung der Freibad-Saison anfangen. Los geht es routinemäßig mit dem Abpumpen der Schwimmbecken. Die sind nämlich den Winter über noch mit Wasser gefüllt: „Um Frostschäden an den Fliesen zu vermeiden“, erklärt sie. Wenn die Becken dann leergepumpt sind, was einige Tage dauern kann, steht eine der wichtigsten und gleichzeitig anstrengendsten Aufgaben an: Das Reinigen der trockenen Becken – in der „Welle“ mit ihrem vier Schwimmbecken sind das mehr als 1500 Quadratmeter. „Am wichtigsten ist dabei, dass der ganze Kalk wegkommt“, sagt sie. Und das geht, wie in der heimischen Küche, nur durch mühselige Handarbeit mit Schwamm und saurem Reiniger.

Den mühseligsten Teil der Arbeit aufzuschieben, das können sich die Freibad-Mitarbeiter nicht leisten: „Wir machen das immer zuerst, damit wir sehen können, ob es Schäden im Becken gibt“, erklärt Wozniak. Dieses Jahr müssen 80 Quadratmeter Fliesen erneuert werden – da sollte der Fliesenleger lieber früher als später Bescheid wissen.

Erst ganz zum Schluss, etwa eine Woche vor Eröffnung, werden die Becken mit Wasser gefüllt. Allein das dauert bis zu drei Tage – und dann muss das Wasser gechlort werden. Kosmetische Selbstverständlichkeiten, wie das Festschrauben der Bänke, Unkraut jäten und Rasenmähen, müssen ebenso erledigt werden. „Man steht schon ziemlich unter Druck“, sagt Wozniak. Allerdings in einem so lockeren Tonfall, dass man merkt: Mit diesem Druck gehen Sie und ihre Kollegen aber auch ziemlich routiniert um.