Bochum. . Seit 1986 bietet das Kulturbüro Boskop Kurse an, die das studentische Leben auf dem Campus fördern sollen. Vielfalt und Weltoffenheit als Grundsatz.
Tanzkurse, Schwertkampf oder Improvisationstheater – seit inzwischen 30 Jahren bietet das Kulturbüro Boskop ein umfassendes Kulturprogramm für die Studenten der Ruhr-Universität an.
Von Anfang an dabei war Ulrich Seifert. 1986 wurde Bochum vom Bildungsministerium für einen Modellversuch ausgewählt. Er sollte mit seinem kleinen Team testen, wie man studentische Kulturarbeitsgemeinschaften fördern könnte.
„Ziel war es, das Leben auf dem Campus zu beleben“, erinnert sich Seifert. Die Ruhr-Uni sei damals noch stärker als heute eine Pendler -Uni gewesen. „Nach 16 Uhr war hier niemand mehr anzutreffen“, sagt der 68-Jährige, „die sind alle sofort nach der Vorlesung nach Hause gefahren.“
Ein Programm im stetigen Wandel
Der Start des Projekts verlief vielversprechend: Nachdem einige Flyer verteilt wurden, bildeten sich rasch zehn Theatergruppen. Außerdem im Angebot: Musik, Malen und Videokurse. Nach zwei Jahren galt das Projekt als geglückt, heute sind ähnliche Kulturbüros an Universitäten in der gesamten Republik vertreten.
Im Laufe der 30 Jahre hat sich das Programm stetig erweitert und inhaltlich gewandelt. „Wir haben immer versucht, mit der Zeit zu gehen“, sagt Seifert, der 2012 in den Ruhestand ging.
Ein Blick ins aktuelle Programm zeigt: Vielfalt und Weltoffenheit, die Werte der Anfangszeit, sind bewahrt worden. Die brasilianische Kampfkunst „Capoeira“, der koreanische Poptanz und das japanische Trommeln vermitteln jene Internationalität, die Ulrich Seifert immer am Herzen lag. „Kultur ist immer international“, sagt er. Über die Jahre wurde die Zusammenarbeit mit anderen Ländern immer intensiver: Polen, Türkei, Tunesien, Russland. „Uns ist es gelungen, Vorbehalte gegenüber dem Fremden abzubauen“, glaubt Seifert. Zahlreiche durch den Austausche entstandene Ehen und Kinder sprechen eine deutliche Sprache.
Als Ruheständler blickt Seifert nun zufrieden auf das Erreichte zurück: „Ich hatte das wahnsinnige Glück, all die Jahre eine Arbeit zu machen, die mir Spaß bereitet hat.“ Besonders habe es ihm gefallen, immer von jungen Leuten umgeben gewesen zu sein. „Oft sind es junge Menschen, die spannende, neue Ideen haben.“ Eine dieser Ideen ist das „Pole Fitness“. Dabei turnen Studentinnen an einer Tanzstange. Dieser Kurs ist in jedem Semester als erstes ausgebucht.
Anmeldung für die Kurse des Sommersemesters
Von heute an können sich Interessierte am Boskop-Stand im Mensafoyer der Ruhr-Universität für die Kurse des Sommersemesters anmelden. Noch bis zum 21. April gibt es werktags von 10 bis 16 Uhr die Möglichkeit dazu. 50 verschiedene Kurse hat das Kulturbüro inzwischen im Angebot. Sie sind unterteilt in die Bereiche Tanz, Lifestyle, Kreatives, Body/Soul und Theater/Stimme & Musik. Ein Dauerbrenner ist das Weinseminar.