Bochum. Ab Montag beginnen Spezialfirmen mit dem Ausbau asbesthaltiger Materialien. Perspektive 2022 möchte Zeitplan unbedingt einhalten. DHL steht in Startlöchern.

Die für die Vermarktung des ehemaligen Opel Werkes 1 in Bochum-Laer zuständige Gesellschaft „Bochum Perspektive 2022“ bestätigte jetzt WAZ-Informationen, dass der Starttermin für den Abriss der großen Werkshallen feststeht.

Am kommenden Montag, 11. April, beginnen die Abrissarbeiten auf der „Mark 51°7“ getauften ehemaligen Autofabrik. Nachdem Anfang März ein im Ausschreibungsverfahren unterlegener Bieter seinen Einsspruch gegen den Vergabebescheid zurückgezogen hatte, steht jetzt dem Beginn der Demontage nichts mehr im Wege.

Übergabe an DHL soll im Sommer 2017 über die Bühne gehen

Wie mehrfach berichtet, hatte es nach dem zügig abgewickelten Abriss der ehemaligen Lackiererei im Frühjahr letzten Jahres durch Opel selbst einen monatelangen Stillstand aufgrund der Einsprüche eines im Vergabeverfahren unterlegenen Bieters gegeben.

In den Osterferien haben sich die sechs in einer Bietergemeinschaft zusammengeschlossenen Abriss- und Demontageunternehmen über die Einzelheiten des als äußerst herausfordernd geltenden Projektes zusammen gesetzt und Einzelheiten des Zeitplans besprochen.

Als ambitioniert gilt insbesondere die bereits festgezurrte Übergabe von rund 140.000 Quadratmetern komplett aufbereiteter Fläche an die DHL. Die Übergabe soll im Sommer 2017 trotz der Verzögerungen über die Bühne gehen. Der Logistikdienstleister der Deutschen Post hatte einen entsprechenden Kaufvertrag für das Gelände, auf dem ein hochmodernes Verteilzentrum entstehen soll, im Januar unterschrieben.

Fenster werden zuvor entfernt

Die Bochum Perspektive 2022 teilt unterdessen Details zum in Etappen verlaufenden Abriss der gewaltigen Werkshallen mit. Bevor die Bagger anrücken, müssen zunächst Hunderte Quadratmeter Glasflächen separat entfernt werden. Das hat einen ganz bestimmten Grund, denn in diesen Hallen aus den 60er Jahren wurde mit Asbest versetzter Spezialkitt verbaut. Die 45 Kilometer Fensterkittbänder und weitere asbesthaltige Baustoffe müssen von einem zertifizierten Asbestsanierungsunternehmen entfernt werden.

Begonnen wird mit den beiden südlichen Werkshallen D 5 (Endmontage) und der rund dreimal so großen Halle D 4, in der früher die Komponenten eingebaut worden sind. Die Halle D 4 schließt unmittelbar an das vorläufig unter Denkmalschutz gestellte ehemalige Hauptverwaltungsgebäude an.

DHL will im Sommer 2017 mit den Arbeiten für sein neues Paketzentrum beginnen. Mit einer Sortierkapazität von bis zu 50.000 Sendungen pro Stunde wird es einer der leistungsfähigsten Standorte in Deutschland überhaupt sein. Rund 600 neue Arbeitsplätze sollen auf der 14 Hektar großen Fläche geschaffen werden.