Bochum. . Zwei Bochumer Einrichtungen für Kinder kommen die 10.000 Euro zugute, die beim Verkauf von Grönemeyers neu eingespielten „Bochum“-CD erlöst wurden.

Famoser Schlussakkord der „4630 Bochum“-Aktionen der WAZ und Radio Bochum: Mit einer Spende von jeweils 5000 Euro für das St. Vinzenz-Kinderheim und die Stiftung Overdyck fand das Grönemeyer-Jubiläum am Freitag ein würdiges und nachhaltiges Ende.

1984 erschien das Kult-Album, das Herbert Grönemeyer den Beginn einer einzigartigen Karriere und unserer Stadt eine ebensolche Hymne bescherte. Wie beliebt „Bochum“ noch immer ist, dokumentiert die Resonanz auf unseren Aufruf, dem Klassiker nach 30 Jahren eine fünfte, zeitgemäße Strophe hinzuzufügen. 561 Leser und Hörer machten sich ans Werk. 700 Strophen trafen ein – allesamt Ausweis der tiefen Liebe und Verbundenheit vieler Bürger zu ihrer allzu oft gebeutelten Heimatstadt.

Alle 4630 Silberlinge sind verkauft

Der Sechszeiler von Ursula Tharr, mit ausgewählt von Herbert Grönemeyer, landete bei einer Abstimmung klar auf Platz 1. Vor drei Wochen feierte die fünfte Strophe ihre Live-Premiere bei den rauschenden Open-Air-Konzerten im rewirpower-Stadion. Zuvor sang „Herbie“ die Langfassung im Studio ein. Die WAZ ließ das neue „Bochum“ in limitierter Auflage auf CD pressen. Die Nachfrage: abermals überragend. Sämtliche 4630 Silberlinge zum Preis von 2,99 Euro (mancher Käufer zahlte auch gern etwas mehr) waren binnen einer Woche vergriffen.

Auf Ebay wird schon kräftig geboten

Die CDs mit der von Herbert Grönemeyer neu eingesungenen, fünfstrophigen „Bochum“-Hymne sind bei den Fans heiß begehrt.

Wenige Tage nachdem sämtliche 4630 CDs ausverkauft waren, wurden die ersten Tonträger auf Online-Börsen angeboten.

Dabei werden aktuell Preise von über 20 Euro aufgerufen. Die könnten weiter steigen: Eine Nachpressung wird’s nicht geben.

Von der „rundum gelungenen Aktion“, so WAZ-Redaktionsleiter Thomas Schmitt, profitieren nun mehrere hundert Jungen und Mädchen in unserer Stadt. Weil sowohl Grönemeyer als auch Hobby-Texterin Ursula Tharr auf jedwede Bezahlung verzichten und die WAZ den Erlös stattlich aufrundete, konnten am Freitag 10.000 Euro an zwei verdiente Einrichtungen in Bochum übergeben werden:

  • Der St. Vinzenz e.V. (97 stationäre Heimplätze und weitere 250 betreute Kinder und Jugendliche) investiert einen Teil seiner 5000 Euro in die immer wichtiger werdende Arbeit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen. „Der andere Teil kommt traumatisierten Kindern zugute, etwa beim Therapeutischen Reiten“, kündigt der Pädagogische Leiter von St. Vinzenz, Gerd Krugmann, an.
  • Auch die Stiftung Overdyck (248 betreute Kinder und Jugendliche) teilt seine 5000-Euro-Spende auf. „Wir finanzieren damit für unsere Jungen und Mädchen Ferienausflüge in Freizeitparks und Zoos der Umgebung. Zudem gründen wir eine neue Gruppe in der Offenen Ganztagsschule an der Hiltroper Straße“, berichtet die stellvertretende Leiterin Susanne Trappe.

Ursula Tharr zeigte sich bei der Spendenübergabe hochzufrieden: „Es ist wunderschön zu sehen, was aus dieser tollen Idee geworden ist.“ Die Verwendung der Gelder aus dem CD-Verkauf sei „ganz in meinem Sinne“ – und ganz sicher auch von Herbert Grönemeyer.