Bochum. . Im Service-Zentrum musste ein Bogestra-Kunde einen Euro bezahlen, weil ihm eine Fahrplanauskunft ausgedruckt wurde. Neue Regelung gilt seit Februar.

„Für Menschen mit Zielen“ hält die Bogestra laut Eigenwerbung ihr Servicezentrum im Hauptbahnhof Bochum bereit. Friedhelm Garske hat ein Ziel: „Diese Abzocke muss aufhören!“, ärgert sich der WAZ-Leser über die 1-Euro-Gebühr, die das Nahverkehrsunternehmen neuerdings für eine Fahrplanauskunft verlangt.

Dieser Tage machte sich der 61-Jährige auf den Weg, um das Gasometer in Oberhausen zu besuchen. Im „MobilitätsCenter“ der Bogestra im Hauptbahnhof informierte sich der Wiemelhausener über die Anreise mit Bus und Bahn. „Der Mitarbeiter nannte mir die Zeiten und Verbindungen. Am Ende fragte er mich: ,Soll ich das ausdrucken?’“, schildert Friedhelm Garske. „Sehr gerne“, habe er geantwortet. „Die Fahrtstrecke ist nicht ganz einfach. Deshalb war es mir lieber, alles schwarz auf weiß zu haben.“

Neue „Bearbeitungsgebühr“

Was der Kunde nicht wusste: Der Ausdruck ist nicht umsonst. „Mir wurde ein Euro abgeknöpft. Der Mitarbeiter meinte, dass sei seit zwei Monaten so üblich.“ Friedhelm Garske zahlte, „wenn auch mit Wut im Bauch“. Unter Kundendienst verstehe er etwas anderes. Die Gebühr hält er für überhöht. „Ein Euro für ein DIN-A-4-Blatt ist zu viel.“

Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann bestätigt die „Bearbeitungsgebühr“ seit Februar. Die gelte allerdings nicht allein für den Ausdruck, sondern grundsätzlich für die Fahrplanauskunft am Schalter. „Wir haben festgestellt, dass es für viele Menschen eine Art Zeitvertreib ist, Fahrplanauskünfte einzuholen. Es gibt Leute, die an mehreren Tagen hintereinander um die immer gleiche Auskunft bitten. Da muss man die Sinnhaftigkeit hinterfragen“, berichtet Kollmann.

Durch die Gebühr komme es nur noch zu ernst gemeinten Anfragen. Kostenlos bleibe die Auskunft am Info-Terminal. Und auch für Besitzer des Ticket 2000, 1000 und des Bären-Tickets bleibe die Fahrplanauskunft gebührenfrei.