Bochum. Die Seniorin hob das Geld nach einem Anruf ihrer “Nichte“ von der Bank ab. Ein vermeintlicher Freund der Nichte holte das Geld dann ab und verschwand.

Erneut ist eine Seniorin Opfer des sogenannten Enkeltricks geworden. Am Freitagmorgen klingelte bei der Frau daheim an der Bärendorfer Straße in Bochum-Weitmar das Telefon. „Die Anruferin gab sich als Nichte aus. In geschickter Gesprächsführung erklärte sie, dass sie beim Notar sei und dringend 10.000 Euro als Vorschuss benötige“, berichtet die Polizei. Tatsächlich erklärte sich die Seniorin bereit, ihrer vermeintlichen Nichte die Summe zu leihen – „bis zum kommenden Montag“, wie es hieß. Ein Freund werde das Geld in Kürze abholen, da sie beim Notar bleiben müsse, so die „Nichte“.

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Die arglose Seniorin ging zu ihrer Bank und hob den gewünschten Betrag ab. Sie war gerade wieder zuhause, als es um 13.30 Uhr schellte. Ein junger Mann erklärte, dass er von der „Nichte“ geschickt worden sei. Die Seniorin übergab ihm das Geld. Erst am Nachmittag wurde sie misstrauisch, verständigte die Polizei und erstattete Anzeige. Die Kripo war wenig überrascht, als sich herausstellte, dass die tatsächliche Nichte nicht die Anruferin war.

Beschreibung des Täters

Der Geldabholer ist ca. 170 cm groß, schlank, ca. 25 Jahre alt, wird als „gepflegte Erscheinung“ beschrieben und war mit einer schwarzen Jacke mit Kapuze und Fellrand bekleidet. Die Kripo bittet unter den Rufnummern 0234/909 41 35 oder -44 41 um sachdienliche Hinweise.

Die Polizei warnt nochmals vor dem Enkeltrick: „Seien Sie misstrauisch, wenn vermeintliche Verwandte telefonisch um Geld bitten oder Anrufer Sie mit der Notlage eines nahen Angehörigen schocken wollen.“