Langendreer. . Paul Möller und Willi Caelers gestalten Leseaband in der Bücherei Langendreer erstmals mit eigenen Texten.
Ernst beiseite: Nachdem die bisherigen Lesungen mit Balladen und Krimis eher schwere Kost waren, stand diesmal der Humor im Vordergrund. Paul Möller und Willi Caelers tischten eine launig-leichte Lesung in der Bücherei Langendreer auf, mehr als 50 Gäste erlebten auf Einladung des Fördervereins „Langendreer liest“ einen unterhaltsamen und kurzweiligen Abend.
Veranstalterin Brigitte Bablich, Vorsitzende des Fördervereins, wollte damit gezielt ein Kontrastprogramm zu den vergangenen Lesungen bieten. So engagierte sie ihren Bekannten, Paul Möller, der seit mehreren Jahren mit seinem Freund Willi Caelers als Kabarett-Duo durch das Ruhrgebiet tourt.
In den letzten fünf Jahren absolvierten die beiden Komiker gut 60 Auftritte und haben vier verschiedene Programme im Repertoire. Neben der Kompilation „Wir von hier“, die diverse Texte über den Pott enthält, tourten die beiden während ihrer Anfänge mit ihrem Programm „Ach, die Liebe“, das vor allem Texte von Kästner enthält. „Wir waren früher beide Lehrer an der Erich-Kästner-Schule; natürlich setzt man sich dann mit dem Namensgeber seiner Schule intensiver auseinander“, erklärte Möller.
Doppelte Premiere
In Langendreer gab es nun eine gleich doppelte Premiere: Mit „So Gedanken“ zeigten „Paul und Willi“ zum ersten Mal ein vollständig selbst geschriebenes Programm vor Publikum. „Natürlich haben wir das schon ein paar Mal vor ausgewählten Zuschauern gezeigt“, sagte Caelers, „doch vor großer Kulisse präsentieren wir dieses Programm heute zum ersten Mal“.
Und dass die beiden auch Texte verfassen können, bewiesen die vielen Lacher im Publikum: Die Witze kamen an. So endete ein Smalltalk über das Wetter letztendlich in einer verqueren politischen Diskussion über Fracking und den Klimawandel. Das Duo philosophierte über Geld, Reichtum und die Wartezeit beim Arzt und klärte das Publikum auf, dass „Antipasti doch besser Antepasti heißen sollte“. Loriots „Pappa ante portas“ sei Dank.
Zwei lokale Größen zu Gast
Für die Darbietung ihrer Texte ließen sich Möller und Caelers von den Figuren „Kumpel Anton und Cervinski“ inspirieren; so klönten die beiden die ganze Zeit auf feinstem Ruhrpottdeutsch, was den Zuhörern nur umso besser gefiel.
„Es freut mich, dass das Programm derart gut ankommt“, sagte Brigitte Bablich. „Und auch, dass wir zwei lokale Größen zu Gast haben dürfen.“
Der Eintritt war übrigens frei. Die beiden Kabarettisten bestehen darauf, für ihre Lesungen kein Geld zu verlangen; sollten die Zuschauer dann doch mal ein paar Münzen oder Scheine abgeben wollen, wird das so zusammenkommende Geld einem guten Zweck gespendet.
Doch mit leeren Händen mussten auch Paul und Willi nicht nach Hause gehen: Nach getaner Arbeit und in geselliger Runde konnten alle zusammen, also Protagonisten und Publikum, den Abend bei einer gekühlten Flasche Bier und angeregten Gesprächen ausklingen lassen.