Gerthe. . Lesestaffel der Büchereien: In Gerthe gastiert der Satiriker Hans Georgi mit heiteren und hintersinnigen Texten: „Die Welt ist rund“

Die Bücherei in den Vordergrund rücken, sie als wichtigen Bestandteil des Kulturlebens im Stadtteil erfahrbar machen – darum geht es bei der inzwischen sechsten Lesestaffel der Zweigbüchereien der Stadtbücherei Bochum, sagt Brigitte Bablich-Zimniok vom „Bündnis Bochumer Bücherei Benutzer“. Vom 4. März bis zum 25. April bietet die Veranstaltungsreihe Kabarett, Kunst und natürlich Literatur in Gerthe, Langendreer, Linden, Wiemelhausen und Querenburg.

Den Anfang macht die Bücherei Gerthe: Am 4. März kommt Kabarettist Hans Georgi und gibt Heiteres und Hintersinniges von Erich Kästner zum Besten. Der Aachener machte sich in den 90ern einen Namen als Sportsatiriker. Inzwischen konzentriert er sich auf Musik-Kabarett und hat sein besonderes Faible für Kästner entdeckt. Sein Programm „Die Welt ist rund“ beginnt um 19 Uhr.

Langendreer besinnt sich auf lokale Künstler, wie die ortsansässigen Kabarettisten Paul Möllers und Willi Caelers (17. März).

Das Gros der Kultur-Events entfällt aber auf den Bochumer Süden: Am 17. März stellen die Freunde der Bücherei Querenburg literarische Neuerscheinungen vor, beispielsweise zeitgenössische Lyriker aus Armenien und neue Romane. Los geht’s um 19 Uhr.

Am 8. April kommt Komikerin Sabine Bode in die Bücherei Linden. „Kinder sind ein Geschenk … aber ein Wellness-Gutschein hätt’s auch getan“ heißt ihr Programm: Kitas, Kinder-Idole, Macken-Eltern – hier kriegt jeder sein Fett weg. Und zwar ab 19.30 Uhr.

Am 21. April geht es wieder nach Querenburg: Ab 19 Uhr berichtet der Bochumer Hartmut Claes von seinen Reisen zu den Sinti und Roma in Rumänien, die dort, wie in fast jedem Land Osteuropas, eine diskriminierte Minderheit sind.

Der süße Abschluss der Lesestaffel findet auch im Bochumer Süden statt, und zwar am 25. April um 19 Uhr in der Familienbibliothek Wiemelhausen: Kunsthistorikerin Birgit Poppe liest aus ihrem Buch „Frauen und Schokolade – die wunderbare Welt der weiblichen Genüsse“ und führt anhand von ausgewählten Gemälden durch die Geschichte des Schlemmens.

Was ungewöhnlich ist: Das Lieblingsgenre der Deutschen, der Krimi, kommt in der Reihe gar nicht vor. Die Organisatoren finden das nicht schlimm, ganz im Gegenteil: „Unser Sichtfeld wird breiter“, sagt Brigitte Bablich-Zimniok.

Für manche aus dem Team, wie Lutz Gollnick aus Wiemelhausen, geht es bei der Lesestaffel um mehr, als nur ein buntes Programm auf die Beine zu stellen: Aufgrund der Haushaltslage der Stadt seien die Büchereien nicht sicher, sagt er. Bisher liefe zwar alles gut, aber: „Der Kampf muss weitergehen: Was wir an den Büchereien haben, merken wir spätestens, wenn die weg sind.“

Fördervereine

Die Lesestaffel wird wieder veranstaltet von der Stadtbücherei Bochum und dem Bündnis Bochumer Bücherei-Benutzer.
Das sind die Fördervereine der jeweiligen Zweigstellen: „Bücherwurm Wiemelhausen“, „erLesen“ (Gerthe), „Freundeskreis der Bücherei Querenburg“, „Langendreer liest“, „LesBar“ (Linden) und „LiesWat“ (Wattenscheid).