Bochum. Auf dem Hof Schulte-Schüren in Bochum gibt’s Eier aus dem Automaten. Angebot wurde jetzt um Wurst und Kartoffeln aus der Region vergrößert.
Hier wohnen die Eier in einem Automaten. Sie kommen auf Knopfdruck. Wahlweise in braun oder weiß, im Sechserpack für 1,80 Euro oder im Zehnerpack für 3 Euro. Zu Ostern gibt es jetzt natürlich auch hart gekocht und in allen möglichen Farben. Fach auswählen, Geld einwerfen, schon werden sie in einen kleinen Aufzug geschoben und fahren herunter zur Ausgabeklappe. Das geht morgens, mittags, abends, wenn es denn sein muss und die Menschen ein unstillbarer Hunger nach Ei treibt, auch mitten in der Nacht. Wenn man von der Arbeit kommt, oder von der Party, oder wenn man nicht schlafen kann. Eier kaufen geht immer.
Auf dem Hof Schulte-Schüren steht schon seit dreieinhalb Jahren ein Eierautomat. Nun hat Hofbetreiber Guido Schulte-Schüren das Angebot ausgeweitet, verdoppelt sozusagen. Zumindest ist der Automat, der Regiomat heißt, jetzt doppelt so groß. Er bietet neben Eiern auch Wurst aus eigener Produktion des Hofes und Kartoffeln aus der Region zum Jederzeit herausholen an. 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Der Automat ist immer im Dienst. Anders als die Hühner, die ja, glaubt man dem Schlager, zumindest Sonntags frei haben.
Weiterer Automat in Stiepel
„Einen weiteren Automaten haben wir weiter oben in Stiepel, an der Kemnader Straße 323 gegenüber der Tankstelle aufgestellt“, sagt Guido Schulte-Schüren. Das Geschäft mit dem Ei aus dem Automaten, es funktioniert, läuft gut und hat sich offensichtlich herumgesprochen. „Der Vorteil ist halt“, sagt Schulte-Schüren, „dass die Kunden zu jeder Tages- und Nachtzeit kommen können. Sie müssen sich nicht an Öffnungszeiten halten. Das mögen Kunden aus Bochum, aber auch aus Mettmann oder Hattingen.“
Auf dem Hof gibt es Parkplätze und dafür, dass der Automat immer voll ist, rund 420 Eier passen hinein, sorgt Schulte-Schüren höchstselbst – in ganz enger Zusammenarbeit mit dem Hühnervolk des Hofes. 1000 Hühner gibt es auf dem Hof Schulte-Schüren. „Wir machen Bodenhaltung“, sagt Schulte-Schüren, der jeden Morgen zwischen 5 und 6 Uhr die Eier einsammelt und in die Eierhürden legt. Ein Ei pro Huhn pro Tag ist die einfache Tagesrechnung – die dann doch nicht immer aufgeht. „Huhn ist nicht gleich Huhn“, sagt Schulte-Schüren. „Gerade was Größe, Farbe, Form, Gewicht der Eier anbelangt. Da gibt es alle möglichen Variationen. Das ist wie bei uns Menschen. Da klappt auch nicht alles jeden Tag gleich. Aber täglich sammele ich zwischen 750 und 800 Eier ein.“ Klingelingeling, Klingelingeling hier kommt der Eiermann.
Angebot und Nachfrage stimmen überein. Die 800 Eier reichen, um jeden Kundenwunsch erfüllen zu können. „Ich brauche ja auch ein bisschen Vorlauf“, sagt Schulte-Schüren. „Wenn nicht alle Eier sofort in den Automaten gehen, werden sie halt auf dem Hof gelagert. Leer war der Automat, glaube ich, nur einmal. Aber da gab es noch nicht den Doppelautomaten.“
Sein bester Kunde ist Schulte-Schüren nicht. Er mag Eier, am liebsten als Spiegelei. „Salz und Pfeffer in der Pfanne drauf, nicht gewendet. Ich will das Eigelb ja noch erkennen können. Aber ich esse nicht jeden Tag ein Ei.“