Bochum. . Innerhalb von acht Jahren hat sich die Anzahl der Wohnungseinbrüche im Bochumer Polizeibezirk mehr als verdoppelt. Gleichzeitig sank die Aufklärungsquote.
Wohnungseinbrecherbanden werden die Bochumer Kripo künftig noch mehr unter Druck setzen als bisher. Seit 2007 ist die Anzahl der Fälle im Gebiet der Bochumer Kreispolizeibehörde (mit Herne und Witten) von Jahr zu Jahr mit nur einer Ausnahme angestiegen. Aber noch nie war der Zuwachs so stark wie im vorigen Jahr. Da gab es 3210 Einbruchstaten – 40 Prozent mehr als im Jahr 2014. Innerhalb von acht Jahren hat sich die Fallzahl mehr als verdoppelt. Gleichzeitig ist die Aufklärungsquote nach WAZ-Informationen im Vorjahresvergleich enorm gesunken: von 18 Prozent auf sieben Prozent. Das ist halb so hoch wie der Landesdurchschnitt. Und: Aufgeklärt heißt nicht immer, dass der Täter gefasst wurde, sondern nur identifiziert.
Wie die genauen Zahlen über die Wohnungseinbrüche 2015 nur in der Stadt Bochum ausfallen, will Kripo-Chef Andreas Dickel erst am Montag (14.) mitteilen.
Opfer erleiden große Verunsicherung
Wohnungseinbrüche können „eine große Verunsicherung“ bei den Opfern auslösen, sagte gestern Stephanie Ihrler, Leiterin der Opferschutzorganisation Weißer Ring. Sie würden sich im eigenen Heim nicht mehr wohlfühlen. Die einen erlangten das Sicherheitsgefühl später zurück, die anderen nicht. Gerade Ältere würden sich als leichtere Opfer ausgeliefert fühlen. Aber auch Jüngere hätte „erhebliche Probleme“.
Der Weiße Ring kümmert sich regelmäßig auch um die Opfer solcher Diebstähle. Erst am Dienstag hat sich ein Geschädigter bei dem Verein gewandt. Er hilft bei der Wiederbeschaffung von Ausweisen, bei der Vermittlung zu psychologischer Betreuung und in besonders schweren Ausnahmefällen auch mit Geld.