Bochum-Laer. Verbindung Wittener Straße über den Sheffieldring soll ab Anfang 2017 einseitig abgerissen und erneuert werden.
Die Stadt ist fest entschlossen, mit dem Neubau der Brücke an der Wittener Straße über den Sheffieldring so rasch wie möglich zu beginnen. Das erklärte Karl-Heinz Reikat vom Tiefbauamt auf Anfrage. Denn mögliche Stützmaßnahmen, die die Lebensdauer der Brücke um fünf Jahre verlängern würden, machten finanziell keinen Sinn.
Zwei Überbauten
Gisbert Soldat erklärte im Bezirk Mitte: „Die Verstärkungen durch Stahlstützen würde allein zwei Millionen Euro kosten. Deshalb haben wir uns für einen Neubau entschieden.“ Auch der Bezirk Ost wurde am gleichen Tag informiert.
Fünf bis sieben Millionen Euro soll das Projekt kosten. Die Stadt versucht zudem, an Fördermittel zu kommen. Dafür muss der Neubau der Lohringbrücke noch warten. Die Buselohbrücke wiederum wird Ende 2017 fertig sein, und ab dann entzerrt sich der Verkehr ohnehin in dem Bereich.
Anfang nächsten Jahres soll der Bau beginnen. Die Restnutzungsdauer reicht aktuell bis 2019; an den Rissen müssen neue Messstreifen angebracht werden, die die Entwicklung überwachen. Der Ausschuss für Mobilität hatte in dieser Woche der Verwaltung den Auftrag erteilt, sofort die Planung für den Neubau aufzunehmen. Ein Ingenieurbüro wird beauftragt.
Die Brücke über den Sheffieldring hat zwei Überbauten, so dass an Ort und Stelle gebaut werden kann – anders als bei der Buselohbrücke, die nach Fertigstellung über die Bahnlinie geschwenkt werden muss. Geplant ist, zunächst die Seite stadtauswärts abzureißen; die gegenüberliegende bleibt bestehen, dort rollt der Verkehr weiter, bleibt aber einspurig. Der Verkehr Richtung Langendreer wird von der Wittener Straße auf den Sheffieldring gelenkt, von dort auf den Kreisel am Opelring, dann zurück auf den Sheffieldring und die Wittener Straße.
Bauzeit von 24 Monaten
Ist der erste Teil fertig, wird der Verkehr dorthin verlagert, und der Abriss Richtung Innenstadt schließt sich an. Karl-Heinz Reikat rechnet mit einer Bauzeit von 24 Monaten, in denen Autofahrern viel abverlangt werden wird. „Wir werden bei der Ausschreibung darauf Wert legen, dass die Bauphase so kurz wie möglich gehalten wird.“ Um auch die Anwohner nicht über Gebühr zu belasten, sucht das Tiefbauamt gemeinsam mit der Polizei nach Wegen, damit Ortskundige nicht die Wohnstraßen belasten. Auch mit der Bogestra wurden bereits Gespräche geführt: Die Straßenbahnen fahren jeweils auf der Gegenverkehrsseite wie der Individualverkehr auch, über eine Weiche werden sie im Baustellenbereich auf der Brücke auf das andere Gleis geführt.
Bei der Brücke handelt es sich um einer der ersten Stahlbetonbrücken. „Weil damals 1961 die Erfahrung fehlte, wurden die Spannglieder zu schmal gebaut, Temperaturschwankungen wurden nicht berücksichtigt. Deshalb kam es zu den Rissen, die uns zwangen, die Brücke für den Schwerverkehr zu sperren“, so die städt. Tiefbauer.
Einspurig
Die Brücke auf der Wittener Straße hat zentrale verkehrliche Bedeutung als Verbindung in den Bochumer Osten und von Langendreer in die City sowie für den Verkehr von der A 44 und vom Ennepe-Ruhr-Kreis. Auch für die Erschließung des ehemaligen Opel-Geländes ist sie von Bedeutung.
Seit Oktober 2015 ist die Brücke nur einspurig befahrbar und für Schwerlaster gesperrt.