Bochum. . Einem vorbestraften Trickbetrüger drohen jetzt viele Jahre im Gefängnis. Er soll wiederholt Senioren getäuscht haben, um an ihr Geld zu gelangen.

Ein 61-jährigen Trickbetrüger, der hochbetagte Menschen abzockt, muss jetzt eine Haftstrafe von sehr vielen Jahren befürchten. Seit Montag steht er vor dem Landgericht.

Der Bochumer (U-Haft) ist bereits knapp 20-mal verurteilt worden, meist wegen der selben Masche: ältere Frauen und Männer täuschen, um an ihr Hab und Gut zu kommen. Erst 2011 war er deshalb zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Doch wegen einer Herzerkrankung hatte er davon keinen einzigen Tag verbüßt; er galt als haftunfähig. Das hielt ihn aber nicht davon ab, mit seinem Unwesen weiterzumachen.

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Diesmal wirft die Anklage dem Mann, der früher als reisender Kleinhändler gelebt hatte, sechs Taten vor. Drei davon gibt er zu. Demnach hatte er am 7. Januar 2014 am Freizeitbad Heveney einem schwerkranken Mann (81) vorgelogen, dass er ein Freund seiner Nichte sei, die einen Autounfall gehabt habe. Der Wagen sei beschädigt, und er kümmere sich um die Reparatur. Dafür brauche er ganz schnell Geld. Tatsächlich half der arglose Senior sofort mit 180 Euro aus. Dann fuhren beide zu einer Bank in Stiepel und hoben vom Konto des Opfers 500 Euro ab.

Bankmitarbeiter wurden stutzig

Das reichte dem Betrüger nicht, so dass der 84-Jährige sofort erneut 500 Euro orderte. Weil nun beim Geldautomaten das Tageslimit aufgebraucht war, nötigte der Bochumer sein Opfer, mit dessen Auto zu einer weiteren Bank zu fahren. Dort fiel aber Mitarbeitern auf, dass etwas nicht stimmte. Der Täter flüchtete daraufhin mit der bisherigen Beute.

Außerdem gab der Angeklagte zu, sich im Januar 2015 gegenüber einer 94-Jährigen in Stiepel als Paketbote und später als Stadtwerke-Mitarbeiter ausgegeben zu haben, um sie in ihrer Wohnung zu bestehlen. Beute: 270 Euro in bar. In Witten-Bommern soll er sich an der Wohnungstür eines 86-Jährigen im Januar 2015 ebenfalls als Stadtwerker vorgestellt und von diesem dann 350 in bar und Schmuck gestohlen haben. Das bestreitet er aber, ebenso weitere Betrügereien. Ein Urteil folgt noch.