Bochum. . Mittlerweile gibt es 2900 der brauen Behälter in Bochum. Prinzip der Freiwilligkeit bleibt. USB freut sich über hohe Qualität des Bochumer Biomülls.
Nach äußerst zähem Start kommt Schwung in die Verteilung von Bio-Tonnen. Dümpelte die Zahl der Bioabfall-Behälter, so die offizielle Bezeichnung, nach der Einführung 2004 träge vor sich hin, scheint es jetzt bergauf zu gehen. „Jede Woche gehen bei uns neue Bestellungen ein“, verbreitet der Sprecher des Umweltservice Bochum (USB), Jörn Denhard, Optimismus.
Gut zehn Jahre nach der Einführung im Dezember 2014 standen in Bochum gerade einmal 1700 der mit braunen Aufklebern versehenen Plastik-Behältnisse. Damals hielt sich die Begeisterung der Bürger in Grenzen. Ein Grund dafür mögen die recht hohen Gebühren gewesen sein. Bei zweiwöchiger Leerung kostete 2014 etwa der 60-Liter-Behälter 108,10 Euro an jährlicher Gebühr.
Anreize geschaffen
In zwei Schritten senkte die Stadt diese Gebühr, um den Anreiz zu erhöhen: 2015 kostete der entsprechende Behälter nur noch 49,90 Euro, und für dieses Jahr beschloss der Rat im Dezember eine erneute Senkung auf 36 Euro für die 60-Liter-Tonne.
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Mit Stand Februar 2016 gibt es 2900 Bio-Tonnen in Bochum. Für den USB ist das zwar noch kein Grund, Freudentänze zu veranstalten. Aber immerhin scheint Bewegung in das leidige Thema gekommen zu sein. Zur Erinnerung: Wohl aus Frust, dass es so schleppend vorangeht, preschten die Grünen im September vergangenen Jahres mit der Idee vor, möglicherweise die Biotonne verpflichtend allen Haushalten zu verordnen. Der Gedanke war gar nicht so spinnert, denn Dortmunds Abfallsatzung etwa schreibt sie zwingend vor. Ausnahmen sind dort nur möglich, wenn jemand nachweisen kann, dass er den Bio-Abfall selbst kompostiert oder sich an einer Gemeinschaftstonne beteiligt.
„Wir gehen ganz bewusst einen anderen Weg. Wir setzen auf das Prinzip der Freiwilligkeit und das erhöht die Qualität deutlich“, so Denhard. Bisher sei noch kein Bochumer Fahrzeug mit Bioabfall an der Biogasanlage weggeschickt worden. Dies spreche für dieses Prinzip. Ein Ziel habe der USB sich nicht gesetzt. Die Zahl der 70 000 Restmülltonnen im Stadtgebiet sei als Maßstab ungeeignet. Aber ein paar mehr könnten es werden. Die Quote liegt jetzt bei gut 4 Prozent, da ist noch Luft nach oben.