Bochum. Bochums Kämmerer spricht von einem „Schlag ins Kontor“. Der Stadt würden erwartete Einnahmen in Höhe von fast vier Millionen Euro entgehen.
Der Vorschlag des RWE-Vorstands, in diesem Jahr keine Dividende für Stammaktien des Energiekonzern auszuschütten, könnte Bochum teuer zu stehen kommen. Der Stadt würden erwartete Einnahmen in Höhe von fast vier Millionen Euro entgehen. Kalkuliert hatte die Holding für Versorgung und Verkehr (HVV), bei der das städtische Paket von etwa 6,6 Millionen RWE-Aktien seit einigen Monaten angedockt ist, mit einer Ausschüttung von 60 Cent pro Aktie. Geld, das am Ende in den Haushalt fließen sollte.
Nun droht es aber auszubleiben. Kämmerer Manfred Busch spricht daher auch von einem „Schlag ins Kontor der Kommunen. Die Nachricht ist mehr als enttäuschend angesichts der Versprechungen des Vorstands, mit der Gründung einer neuen Tochtergesellschaft könnte sich RWE für die Zukunft neu aufstellen.“ Er könne sich nicht vorstellen, dass die kommunalen Vertreter im Aufsichtsrat diesen Vorschlag gutheißen.
Verkauf von Aktienpaket diskutiert
Gerechnet hatten Experten mit einer Dividendenkürzung von einem Euro je Aktie auf 75 bis 85 Cent, nachdem im Vorjahr noch ein Euro ausgeschüttet worden war. Kalkuliert hatte die HVV, in der Gewinne etwa der Stadtwerke und Verluste etwa der Bogestra fließen und die am Ende Überschüsse an die Stadt weitergibt, für 2016 mit 60 Cent pro RWE-Aktie. 2008 hatte die Dividende noch 4,50 Euro je Aktie betragen, d.h. in den Haushalt flossen damals knapp 30 Millionen Euro.
Diese Negativentwicklung und der rasante Sturz des RWE-Kurses haben die Diskussion um einen Verkauf des Aktienpakets, das derzeit etwa einen Wert von knapp 70 Millionen Euro hat, befeuert. Bis März sollen die Stadtwerke dazu ein Konzept ausarbeiten.